Max Schabl ist seit zehn Jahren Austropop-Legende in Ausbildung

Max Schabl ist seit zehn Jahren Austropop-Legende in Ausbildung
Der gefeierte Liedermacher aus dem Mittelburgenland feiert heuer ein rundes Jubiläum.

„Mei Voda hot an Schnauzer“ oder „Ma wird si jo no ausaufn derfn“ heißen die Titel, mit denen er sich schon in jungen Jahren den Status einer „Austropoplegende“ erspielt hat.

Heuer ist es zehn Jahre her, dass sich Markus Heissenberger das Synonym Max Schabl angeeignet hat, um mit seiner Akustikgitarre als Solokünstler loszuziehen. Vier Alben, mehrere erfolgreiche Teilnahmen am „FM4 Protestsongcontest“ und unzählige Konzerte später wird das musikalische Jubiläum heuer gebührend gefeiert.

Max Schabl ist seit zehn Jahren Austropop-Legende in Ausbildung

Teil eins der Feierlichkeiten ist am 21. Mai in der Kuga Großwarasdorf über die Bühne gegangen. Dort hat der Liedermacher ein Best-of-Album aufgenommen – live und minimalistisch, so wie er es mag. „Ich denke mir, es ist lebendiger, wenn man das Publikum hört und die Ansagen zwischen den Liedern sind immer ein bisschen Kabarett. Meine drei Soloalben habe ich alle live aufgenommen. Die logische Konsequenz zum Zehnjährigen war, ein Best-of-Livealbum zu machen“, erzählt der Mittelburgenländer im KURIER-Gespräch.

Der Plan ist aufgegangen: Auf dem neuesten Max-Schabl-Werk gibt es nicht nur die größten Hits des Pilgersdorfers zu hören, sondern auch das textsichere Publikum und ganz viel „Jubel!“ (wiederkehrender Schlachtruf bei Max Schabls Konzerten). Und vielleicht auch die eine oder andere Note, die nicht hundertprozentig an der richtigen Stelle sitzt. Das gehört aber zum Konzept: „Der Inhalt ist wichtiger als das Handwerk. Wenn einmal ein falscher Ton dabei ist, ist das auch okay“, erklärt der Musiker.

Für seine Kunst reichen Max Schabl drei Zutaten: Eine Gitarre, eine Mundharmonika und kritische Texte. Seine Vorbilder heißen Bob Dylan, Woody Guthrie und Georg Danzer.

Über seine Anfänge als Singer-Songwriter sagt der heute 33-Jährige: „Ich habe seit 2005 in Bands gespielt, vor allem als Bassist. Die Bands haben sich aber immer wegen anderer Interessen aufgelöst. Irgendwann hab’ mir gedacht, ich muss mal was solo machen und habe begonnen, Lieder zu schreiben“.

Auf der Bühne und privat

Für die Bühne hat Markus Heissenberger die Kunstfigur Max Schabl erschaffen – benannt nach seinem Elternhaus. Denn im Mittelburgenland tragen die Häuser Namen. Doch wozu eigentlich das Synonym? Der Künstler erklärt: „Der Max Schabl ist einer, der auf der Bühne mutig agiert und Themen ansprechen kann, die sonst nicht so gern gehört werden“.

Auf Platte
Schabls Solo-Alben „Kritisiern & Schmäh fian“ (2013), „Des is owa angenehm“ (2015) und  „Austropoplegende“ (2017) gibt es nur auf Schallplatte oder CD zu kaufen. Sein neues Best-of-Album wird aber auch auf Streaming-Plattformen erhältlich sein

Auf der Bühne
Jubiläumskonzerte gibt es heuer   noch in Neusiedl am See (24. September, Haus im Puls) und in Mannersdorf. Alle Termine: max-schabl.com

Es gibt aber auch noch einen Max abseits der Bühne: Im Brotberuf war Heissenberger jahrelang als Sozialpädagoge tätig. Seit vorigem Herbst ist er Lehrer an der Polytechnischen Schule Oberpullendorf. „Für mich der beste Job auf der Welt. Ich bin total begeistert von den Schülern, wir haben auch schon ein Polylied geschrieben“.

Solo und mit Band

Nicht nur in der Schule hat Max das Musizieren mit anderen wiederentdeckt. Seit drei Jahren tritt er mit der Band „Das Volk der Mäuse“ auf. 2020 wurde ein Album veröffentlicht und eine neue Ära für den einstigen Einzelgänger eingeläutet. Schabl erklärt: „Das romantische Singer-Songwriter-Dasein war mir irgendwann zu fad. Teilweise bin ich alleine nach Salzburg gefahren, habe dort alleine gespielt und bin alleine wieder zurückgefahren. Das fühlt sich irgendwann sehr einsam an.“

Max Schabl ist seit zehn Jahren Austropop-Legende in Ausbildung

Max Schabl und das Volk der Mäuse

Seit 2019 gibt es Max Schabl also sowohl als Solokünstler als auch als Band-Frontmann. Ein weiteres Album mit dem „Volk der Mäuse“ ist bereits in Planung. Auf dem will der Pilgersdorfer neue musikalische Wege einschlagen: „Das Ziel ist, die zwei Projekte ein bisschen zu trennen. Max Schabl solo bleibt satirisch-kritisch und die Band soll ein bissl was anderes werden. Im Winter gehen wir ins Tonstudio, viele ‚Mäuse‘-Songs sind schon wieder fertig“, macht der Pilgersdorfer seine Fans neugierig.

Die dürfen sich davor aber noch auf viele Konzerte im Schabl-Jubiläumsjahr freuen (siehe Infobox rechts) – und auf das neue Best-of-Album, das voraussichtlich im Herbst erscheinen wird. Und was darf man sich von Max Schabl in den nächsten zehn Jahren erwarten? „Langfristig dran bleiben ist mein Hauptziel – und vor allem, künstlerisch älter und nicht peinlich werden“, sagt der sympathische Mittelburgenländer.

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