Megaprojekt Krankenhaus Oberwart liegt trotz Corona im Plan
Fünf Kräne ragen neben dem alten Krankenhaus in Oberwart in die Höhe. Gegenüber liegt ein riesiger Berg Aushub. Auf der größten Hochbaustelle des Landes herrscht reger Betrieb. Die Corona-Krise hat die Bauarbeiten kaum beeinflusst, wie Krages-Sprecher Leo Szemeliker im KURIER-Gespräch erklärt. Seit Mai 2020 wird gebaut, immerhin 16 Jahre dauerte es bis zum Spatenstich und zum Anrücken der Baumaschinen. Das Budget für das Riesenprojekt ist mit 235 Millionen Euro gedeckelt.
Fundament
Das tiefste Untergeschoß und der Technikbereich sind bereits errichtet, auch einige Fundamentplatten der anderen Geschoße sind betoniert. Sofern das Wetter mitspiele, werden auch weitere Decken und Wände betoniert. Die Arbeitsgemeinschaft Strabag-Granit hat das Bieterverfahren als Generalunternehmer gewonnen, die Auftragssumme beträgt rund 67 Millionen Euro. Einig Vergaben laufen noch, aber auch hier sei alles im Zeitplan.
Der Krages-Aufsichtsratsvorsitzende, Landeshauptmann Hans Peter Doskozil besuchte diese Woche die Baustelle: „Die Menschen erwarten sich bei so einem Projekt mit Recht professionelles Management, das ist beim Oberwarter Spital garantiert.“ 2023 soll der Bau abgeschlossen sein, 2024 der Patientenbetrieb starten. Das modernste Spital des Landes wird alle Stationen des derzeitigen Krankenhauses übernehmen und rund 320 Betten zur Verfügung haben.
Planänderungen
Noch während der Bauphase gab es kleine Planänderungen, vor allem wegen der Herausforderungen einer Pandemie: Es wurde eine Triagezone geplant. „Im Konzept gibt es immer Möglichkeiten für Erweiterungen, oder um manche Bereiche aufzustocken, wie etwa die Operationssäle“, sagt Szemeliker.
Auch ein Herzkatheter-Labor soll im Neubau entstehen. Bereits im kommenden Jahr will die Krages in die Roboter-Chirurgie einsteigen: „Der Roboter wird im alten Gebäude installiert und wechselt dann ins neue“, so der Krages-Sprecher. Was mit dem alten Spital passiert ist noch unklar. Ein Team der Technischen Uni Wien ist mit einem Gutachten über die Bausubstanz beauftragt worden. „Wegen Corona darf derzeit niemand ins Spital, und deshalb verzögert sich das, aber wir haben für diese Entscheidung noch Zeit“, meint Szemeliker. Zumindest bis 2024, wenn der Betrieb übersiedelt.
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