Mary Pommer: „Musik für mich wie Selbsttherapie"

Mary Pommer: „Musik für mich wie Selbsttherapie"
Nach der Matura ging Mary Pommer nach Graz und studiert dort Lehramt Musik. Im Mai veröffentlichte sie als Sängerin ihre erste EP „Three Seasons“.

Es gibt Karrierepfade, die ergeben sich ganz früh im Leben eines Menschen. So auch bei Mary Pommer. Der Weg in Richtung musikalische Karriere stand für sie laut eigenen Aussagen bereits früh fest: „Ich singe seit der Volksschule, meine Eltern sind dann draufgekommen, dass mir das gefällt.“

Rund zehn Jahre wurde sie von der Jennersdorferin Andrea Werkovits – mittlerweile Direktorin der Musikschule – unterrichtet.

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Nach der absolvierten Matura am Gymnasium Jennersdorf absolvierte sie in einer Grazer Volksschule ein Freiwilliges Soziales Jahr, anschließend ging es mit dem Lehramtsstudium der Musik an der Kunstuniversität Graz los.

Was nebenbei nie fehlen durfte: Solo-Auftritte, Bands und viele andere Musikprojekte. Mit ihrer ersten EP „Three Seasons“ will sie jetzt aufzeigen. Viel Arbeit, Zeit und Leidenschaft steckt in ihrem Erstlingswerk.

„Es war definitiv ein Aufwand dahinter, aber ich habe von Lukas Sulzer, einem super Kollegen von mir, ganz viel Unterstützung bekommen. Er hatte sehr coole Connections zu Studiomusikern aus Wien“, erklärt Pommer. Die seien extra aus Wien nach Graz gefahren, um dort aufzunehmen.

Es sei „lässig, was aus den Songs wird, wenn da lauter Profis auf den Instrumenten spielen“. Mary Pommer spielt selbst auch Klavier, überließ das dieses Mal aber einem Pianisten aus Jamaika. International klingt die EP auch beim Anhören. Es sind drei grundverschiedene Songs darauf zu finden. Eine Ballade, ein Protestsong und ein Liebeslied.

Ein Jahr an der Platte gearbeitet

Ziemlich genau ein Jahr habe sie an der Platte gearbeitet. Die Texte und Melodien sind von ihr selbst, „beim Rest haben die Musiker genommen was da ist und weiterentwickelt“ – Musikprofis eben. Das Ergebnis? Ganz viel Soul auf der Scheibe.

Der große Traum bleibt natürlich weiter, irgendwann mit der Musik ihre eigenen Brötchen zu verdienen. „Das Ziel wäre schon, damit gut über die Runden zu kommen“, erklärt die junge Sängerin.

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Aktuell unterrichtet sie neben dem Studium Gesang. Der potenzielle Beruf als Musiklehrerin ist natürlich als finanziell sicheres Standbein verlockend. „Es ist schwierig, mit Musik den Durchbruch zu schaffen“, so Pommer.

Mary Pommer: „Musik für mich wie Selbsttherapie"

Zumindest an Auftritten mangelt es aktuell nicht. Mary Pommer ist derzeit fast an jedem Wochenende im Einsatz. „Das freut mich und ist eh mein Traum, ich musste aber bei der Geschwindigkeit im Studium etwas reduzieren, damit sich das alles ausgeht. Der Fokus liegt ganz klar auf der Musik und ich hab jetzt das Gefühl, dass ich da etwas ins Rollen gebracht habe“, erklärt Pommer hoffnungsvoll.

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Im Burgenland trat sie schon im Schloss Tabor (Bezirk Jennersdorf) auf, im Sommer ist ein Open-Air-Konzert in Heiligenkreuz im Lafnitztal geplant.

Auch in Grazer Band aktiv

Neben ihrer Karriere als Solosängerin ist Mary Pommer auch bei der Grazer Band „Livin Vintage“ gesanglich aktiv. „Ich hab die Jungs während meines Studiums kennengelernt und wir waren schon beim Grazer Styrian Sound Festival“, erklärt die Lead-Sängerin.

Die Musik sei eine Mischung aus Funk und Indie-Pop, mit leichten Jazz-Einflüssen. Im Herbst ist der Release des zweiten Albums geplant.

Mit ihren Songs will sie vor allem persönliche Geschehnisse verarbeiten: „Ich schreibe meine Lieder nur aus Erfahrungen heraus, es ist eine Selbsttherapie für mich. Wenn ich ein Problem habe, dann gehe ich ans Klavier und lass es raus.“ Die Tasten würden mittlerweile auch schon etwas mitgenommen aussehen.

"Singen lieber, als drüber reden"

Sie freue sich, etwas von ihrem Leben preisgeben zu können. „Mir ist das Singen lieber, als drüber reden“, erklärt die 22-Jährige. „Viele Leute schreiben Tagebücher zur Therapie. Bei mir ist das ähnlich, nur dass irgendwann vielleicht ein Album dabei rauskommt“, lacht Pommer. Das sei auch der große Plan, wenn auch ein schwieriger. Ein hochwertiges Album zu produzieren, ist teuer. Für die EP habe sie Unterstützung vom SKE-Fonds bekommen: „Ohne das wäre es sehr schwierig gewesen, wenn man die Musiker auch fair bezahlen will.“

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