Land übernimmt Bioberatung und kürzt bei Landwirtschaftskammer
Am Donnerstag trat die Vollversammlung der Burgenländischen Landwirtschaftskammer (LK) zusammen. Ein Kernthema war der Voranschlag für das Budget 2021. Das weist einen Abgang von 964.500 Euro auf. Grund ist eine Kürzung der Landesmittel für die Kammer um 400.000 Euro, wie vor Kurzem im Budget des Landes beschlossen wurde.
Die Vereinbarungen zum derzeitigen Landesvertrag wurden von der Landwirtschaftskammer erfüllt und die Ziele sogar übertroffen. 2018 habe es einen Zuwachs von Biobetrieben um elf Prozent gegeben, 2019 seien es 9,2 Prozent mehr Biobetriebe gewesen, wie Landwirtschaftskammer Präsident Niki Berlakovich auf KURIER-Anfrage erklärt: „Der Vertrag hat nur etwa fünf Prozent neue Biobetriebe im Jahr gefordert. Der Bio-Weg wäre ohne die Beratung durch die Landwirtschaftskammer nicht möglich gewesen.“
Künftig will das Land die Bio-Beratungen übernehmen, deshalb gibt es die Kürzungen, begründet die zuständige Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf: „Ich möchte eine Art „One-Stop-Shop“ in der Biolandwirtschaft positionieren“. Dazu sollen „Experten“ in den Bezirkshauptmannschaften von Nord bis Süd angestellt werden und vor Ort Landwirte beraten. Wie viele Mitarbeiter dazu eingestellt werden, sei noch nicht klar, heißt es auf Anfrage. Doch Anfang 2021 soll die Beratung beginnen.
Resolution
Verhandlungen zu der Neuerung habe es laut Berlakovich mit der Kammer bisher keine gegeben: „Es ist ein harter Schlag.“ Die 21-prozentige Kürzung der Landesmittel gefährde 20 Jobs in der Kammer. Berlakovich hofft auf Gespräche und hat auch mit den Stimmen des Bauernbundes eine Resolution gegen die Kürzung aufgesetzt.
Bis Jänner 2022 soll es auch eine Novelle zum Landwirtschaftskammergesetz geben. Änderungen im Umlagen- und Beitragssystem sind geplant, mit "mehr Freiwilligkeit und mehr Individualität - ganz im Sinne eines nachhaltigen Kammersystems“, meint Eisenkopf. Die Verhandlungen dazu sollen demnächst mit allen Interessensgruppen beginnen.
Kommentare