Land fördert pro Jahr 55 private Medizin-Studienplätze
Seit 2019 finanziert das Land an der Danube Private University (DPU) in Krems fünf Medizin-Studienplätze für Burgenländer. Ab kommendem Herbst wird das Kontingent auf 55 aufgestockt und auch Nicht-Burgenländern zugänglich, kündigte LH Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Dienstag in Eisenstadt an. Zudem soll es in drei Jahren am Pinkafelder FH-Campus einen DPU-Standort geben, Burgenländer können dort das Studium beenden.
Künftig würde das Burgenland 80 bis 90 Prozent der Kapazitäten der Humanmedizin belegen, so Robert Wagner, Mitglied der DPU-Führung. Die 2009 gegründete Privat-Uni, die neben Humanmedizin auch Zahnmedizin sowie einige weitere Gesundheits-Studien anbietet, hat insgesamt rund 2.000 Studierende.
Künftig sollen vom Burgenland jährlich 55 Medizin-Studienplätze finanziert werden, der Vertrag mit der Privat-Uni läuft bis 2027, dann beginnen die letzten Studenten auf einem Landesticket mit dem Studium.
5,5 Millionen Euro jährlich
Die jährlichen Kosten fürs Land bezifferte Doskozil im Vollausbau mit 5,5 Millionen Euro. Die Kosten für den DPU-Standort in Pinkafeld wurden nicht genannt. Warum nicht Oberwart zum Zug kommt – immerhin entsteht dort ein neues Schwerpunktspital? Der Campus in Pinkafeld habe sich angeboten, lautet die Antwort.
Bis 2027 sollen inklusive der schon bisher an der DPU inskribierten Burgenländer rund 360 Jungmediziner studieren oder schon fertig sein. Im Gegenzug müssen sich die vom Land alimentierten Studenten – Burgenländer wie Nicht-Burgenländer – verpflichten, nach dem Studium mindestens fünf Jahre im Burgenland zu arbeiten, als niedergelassener Arzt mit Kassenvertrag oder in einem der fünf Spitäler.
Widrigenfalls müssten sie die Ausbildungskosten zurückzahlen.
Die Aufnahme der Bewerber erfolge nach einem fünfstufigen Verfahren, so Wagner. Dass die Bewerber zuvor beim Aufnahmetest für die öffentlichen Medizin-Unis gescheitert seien, glaubt Wagner nicht, man frage sie aber auch nicht danach.
Konzept gegen Ärztemangel
Mit der Maßnahme soll dem grassierenden Ärztemangel begegnet werden, den Doskozil vor allem darin begründet sieht, dass laut Rechnungshofbericht 31 Prozent der Med-Uni-Absolventen nicht in Österreich als Mediziner arbeiten.
Derzeit sind im Burgenland 1.318 Mediziner eingetragen. Bei den Hausärzten sind sechs von zehn in den nächsten Jahren pensionsreif. Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder gibt es aktuell zehn offene Stellen, in den vier Krages-Spitälern insgesamt rund 70.
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