Sporthotel Aktivpark wird durch Land wieder in Betrieb genommen
Bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend ließ Güssings Bürgermeister Vinzenz Knor (SPÖ) die Bombe platzen. Die LIB übernimmt das Hotel Aktivpark samt den dazu gehörigen Sporteinrichtungen. Seit über zehn Jahren ist die Situation rund um den Aktivpark nicht gerade zufriedenstellend. 2012 wurde die Liegenschaft zum ersten Mal geschlossen.
Das Areal in der Nähe des Stadtkerns war nicht nur aufgrund der Nächtigungen wichtig, auch zahlreiche Sportvereine nutzten Fußballplatz, Tenniscourt und Hallenmöglichkeiten. Teilweise wurde die große Sporthalle auch als Eventgelände für Feste oder Maturabälle genutzt.
Freude über Aktivpark-Kauf beim Bürgermeister groß
Es dauerte vier Jahre, bis die Gemeinde als Pächter übernehmen konnte – ganz zufriedenstellend war die Lage jedoch nie. Im Oktober 2020 war dann endgültig Schluss für Restaurant und Hotelbetrieb.
Jetzt kommt wieder Leben in die 1998 eröffneten Gemäuer, die Freude bei Bürgermeister Vinzenz Knor (SPÖ) ist verständlicherweise groß: „Die Causa Aktivpark hat den Gemeinderat ja lange beschäftigt und mitunter so manchen Nerv strapaziert, wenn ich das mal so formulieren darf.“
Laut Bürgermeister werde auch das Hotel wieder in Betrieb genommen. „Dadurch bekommen wir endlich auch wieder einen Zuwachs an Gästebetten, die wir für den aufstrebenden Tourismus in unserer Region so dringend brauchen. Dass sich das Hotel in unmittelbarer Nähe zum Kulturzentrum befindet, welches ja in den nächsten Jahren ausgebaut wird, ist sicher auch kein Nachteil“, führt Knor aus.
Sporthalle und Tennisplätze sind übrigens seit 2018 im Besitz der Gemeinde. Für andere Räumlichkeiten wie Umkleidekabinen im Hotel gab es Mietverträge mit dem Eigentümer.
Land hält sich mit Details noch zurück
Was mit dem Aktivpark nun passieren soll, will man beim zuständigen Büro von Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ) noch nicht verraten. Weder der Kaufpreis, noch die Pläne rund um das Areal werden kommuniziert. „Wir sind aktuell dabei, die Details und Pläne auszuarbeiten. Ich kann noch nicht sagen, was wir dort machen wollen“, heißt es auf KURIER-Nachfrage.
Eine naheliegende Lösung wäre das bereits länger im Gespräch befindliche „Leistungssportzentrum Süd“, doch die Politik blockt (noch) ab und verweist: „Die Sport-Strategie des Landes sieht vor, dass es ein Landessportzentrum im Nordburgenland und mehrere Stützpunkte auf das Land verteilt gibt.“
Der Kauf sei aber auf jeden Fall „unter Dach und Fach“. Die ausgearbeiteten Pläne des Landes wolle man in den nächsten Wochen öffentlichkeitswirksam präsentieren.
Wer nützte das Areal?
Vor Jahren war der Aktivpark noch ein Hotspot für Sportbegeisterte. Die Natur- und Kunstrasenplätze konnten von Fußballvereinen aus der Region für Trainings oder Spiele gemietet werden. Allen voran wurde das natürlich vom heimischen SV Güssing genutzt. Beliebt war auch das Sporthotel.
Aus dem ganzen Burgenland kamen Spieler und Fans einmal jährlich zum BFV-Hallenmasters in den Süden. Auch der heimische Tennisverein nutzt die Örtlichkeiten, etwa für Turniere.
Aktuell sind es vor allem zwei Vereine, die den Aktivpark als Heimstätte auserkoren haben. Zum einen der Güssinger Volleyballverein, der zwei Damenmannschaften, ein Herrenteam sowie mehrere Nachwuchsteams in diversen Bewerben stellt.
Zum anderen spielen die Basketballer der „Blackbirds“ am Parkett der Sporthalle. Die Mannschaft steht derzeit in der heißen Play-off-Phase. Im Halbfinale der 2. Basketball Bundesliga treffen sie am 1. April auswärts auf die Swarco Raiders Tirol. Eine Woche später folgt dann vor zahlreichen Fans das Rückspiel im Aktivpark.
34 Arbeitsplätze gingen verloren
Der Standort sollte in früheren Jahren deutlich stärker ausgebaut werden, auch von einer Golfanlage war mehrmals die Rede. Bis zu 250 Arbeitsplätze wurden prognostiziert, so viele wurden es dann schlussendlich nie. Bei der Schließung 2012 wurde 34 Mitarbeitern gekündigt.
Zum Areal gehören nicht nur Natur- und Kunstrasenplätze, sondern besonders das Innenleben hat es in sich. Im Gebäude befinden sich eine Bar, ein Restaurant, Sauna, Dampfbad & Seminarräume. Die breite Indoor-Sportpalette reichte früher von Tennis, Volley- und Basketball bis hin zu Squash und sogar Badminton. Außerdem gibt es im Gebäude einen 140 Quadratmeter großen Fitnessraum.
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