Güssing: Aus für AktivPark ist besiegelt

Güssing: Aus für AktivPark ist besiegelt
Gemeinderat erteilt Umwidmung Absage. Die Eigentümer sperren zu. Die Halle kann von Vereinen weiter genutzt werden.

Die Lichter im AktivPark Güssing sind aus. Der Wiener Immobilienkonzern WSF hat – wie berichtet – seine "Drohung" wahr gemacht, mit 1. Oktober wurden Hotel-, Gastronomie- und Sportbetrieb geschlossen. 28 der 34 Mitarbeiter wurden gekündigt. Hintergrund der ganzen Angelegenheit: Der WSF strebt einen Ausbau der Liegenschaft an, auf 180 Hektar sollte ein Golf-Resort entstehen.

Die Verhandlungen laufen seit Jahren, nun wurde der Umwidmung im Gemeinderat von seiten der ÖVP eine Absage erteilt, die SPÖ hatte sich enthalten. Der "Schwarze Peter" wird zwischen WSF und Kommune gespielt.

"Wir haben uns acht Jahre mit dem Projekt beschäftigt, vier Millionen Euro in die Entwicklung investiert", betont AktivPark-Geschäftsführer Alexander Fuchs-Robetin im KURIER-Gespräch. Die Vereinbarungen seien schon weit fortgeschritten gewesen, doch in letzter Sekunde habe die Gemeinde einen Rückzieher gemacht und neue Forderungen gestellt. Damit sei das Aus besiegelt worden. Eine Bankgarantie über 580.000 Euro hat der WSF eingezogen, um Zahlungsrückstände der Gemeinde auszugleichen. Eine Million Euro sollen diese laut Fuchs-Robetin betragen. "Den Rest werden wir wohl einklagen", sagt der Geschäftsführer.

Der Konter von VP-Bürgermeister Peter Vadasz folgt auf den Fuß: "Der WSF wollte von der Gemeinde 870.000 Euro für den Betrieb der Halle aus den letzten zehn Jahren, die Umwidmung von 150 Grundstücken in Bauplätze und fünf Millionen für Infrastruktur beim neuen Projekt." Im Gegenzug habe die Kommune die Übertragung der Sporthalle in das Eigentum der Gemeinde  sowie die Auflösung der alten Verwaltungsverträge verlangt. "Wir hätten aber zuerst die Forderungen des AktivParks erfüllen sollen, über unsere Wünsche hätten wir dann später reden können", erklärt Vadasz.

Sport 

Zumindest ein wichtiger Punkt ist gesichert: Die Sporthalle kann von den Vereinen  weiterhin genutzt werden. Vor allem für die Güssing Knights kein unwesentlicher Aspekt, schließlich wird in der Bundesliga auf Korbjagd gegangen. Am Samstag (18 Uhr) sind die Traiskirchen Lions zu Gast. "Wir können die Halle nutzen, das ist das wichtigste", betont der Sportliche Leiter Daniel Müllner. "Aber drei Spieler und der Trainer wohnen im AktivPark, für sie müssen wir Alternativen finden." Auch das Fitnesscenter sei nicht mehr zugänglich. "In der Halle dürfen wir keine Getränke ausschenken, deshalb werden wir beim ersten Match mit dem Buffet in die Hauptschule ausweichen", erläutert Müllner.

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