Kurhäuser und Reha-Zentren feilen an Betriebsöffnung
Zur Vorsorge gegen das Coronavirus wurden im März die Kur- und Rehaeinrichtungen im Burgenland geschlossen. Mit der Öffnung der Hotels am 29. Mai wird auch die Wiedereröffnung der Kuranstalten vorbereitet.
Im Reduce-Resort in Bad Tatzmannsdorf laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren. „Wir starten mit dem privat buchbaren REDUCE Hotel VitalS und den Kurhotels“, erklärt Vorstandsdirektor Leonhard Schneemann.
Geplant ist, mit einer Auslastung von etwa 50 Prozent des Normalbetriebs zu beginnen. „Wir hoffen, dass diese Prognose auch eintrifft“, sagt Schneemann. Zum Großteil wurden in den vergangenen Wochen bereits reservierte Kuraufenthalten auf einen späteren Zeitraum verlegt, aber es befinden sich auch viele Kuranträge auf der Warteliste.
Bis Ende Mai werden rund 40.000 Nächtigungen verloren sein. Auch die Kurzarbeit werde weiterhin aufrecht erhalten. „Wir sind guter Dinge, dass bei der derzeitigen Entwicklung der Infektionen das 2. Halbjahr eine gute Entwicklung nimmt“, sagt Schneemann.
Regeln zum Wohle der Gäste und Mitarbeiter
Im Zuge der Vorbereitungen werden bestimmte Regeln gefordert, die zum Wohle der Gesundheit der Gäste und Mitarbeiter einzuhalten sind.
„Sämtliche Vorgaben der Ministerien werden bei uns umgesetzt – und zusätzlich auch die Empfehlungen der Pensionsversicherungsanstalt“, sagt Schneemann. Für die Gäste stünden großzügige Flächen zur Verfügung, um die Abstandsregeln einhalten zu können. „Es gibt insgesamt 22 Hektar in und rund um das Resort mit dem Kurpark, Freilichtmuseum und noch mehr“, heißt es von den Kurbetrieben.
"Hoffe, dass bald alles wieder ins Laufen kommt"
Auch in der Kurgemeinde Bad Sauerbrunn hoffe man, „dass bald alles wieder ins Laufen kommt“, wie Bürgermeister Gerhard Hutter (SPÖ) erklärt. Bereits seit 4. Mai hat das Ambulatorium des Gesundheitszentrums für Patienten aus der Region geöffnet.
Die Onkologische Reha Sonnberghof geht am 20. Mai in Betrieb und die Kur am 27. Mai, sagt Geschäftsführer Bernhard Schuster, Geschäftsführer des Gesundheitszentrums Bad Sauerbrunn.
"Klare Maßnahmen"
„Es wird klare Maßnahmen geben, wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes sowie das Abstandhalten“, sagt Schuster. Die stationären Aufenthalte würden mit einer PCR-Testung auf das Corona Virus beginnen. „Den Patienten wird zunächst ein Abstrich genommen. Sie müssen solange am Zimmer bleiben, bis der Labortest vorliegt.“
Schuster rechnet ansonsten mit einem Betrieb wie gewohnt. Therapeuten werden zwar Schutzkleidung tragen, und auch bei der Essenseinnahme und den Behandlungen sind Sicherheitsabstände vorgesehen. Daraus werde sich auch eine geringere Kapazität als bisher ergeben.
Marienkron
Im Kurhaus Marienkron in Mönchhof herrscht im Frühjahr traditionell Hochbetrieb. Im „Zentrum für Darm & Gesundheit“ wird in der Fastenzeit versucht, sich unter Anleitung überflüssiger Kilos zu entledigen und zu einem neuen Lebensgefühl zu finden. Doch dieses Jahr ist das anders. Bis Ende Juni, so schätzt Geschäftsführer Gunther Farnleitner, werde man etwa 5.000 Zimmerbuchungen verlieren. Ende Mai wird der Betrieb in Marienkron jedenfalls noch nicht starten.
„Wann wir wieder öffnen, wird am 20. Mai mit den Eigentümern beschlossen. Sämtliche Reservierungen bis Ende Mai wurden bereits storniert. „Es herrscht einfach noch zu viel Ungewissheit“, erklärt Farnleitner.
Viele Punkte, die eine Wiedereröffnung betreffen, seien noch unklar. Von den neuen Regelungen hänge eben aber auch ab, welche baulichen Vorkehrungen getroffen werden müssen. „Wir können nicht einfach irgendwo eine Trennwand hinstellen, wenn wir nicht wissen, wie die Behandlungen ablaufen dürfen.“
Alle 51 Mitarbeiter, die mehr als geringfügig beschäftigt waren, sind in Kurzarbeit. Auch wenn man in Marienkron überzeugt ist, die fehlenden Nächtigungen heuer nicht mehr aufholen zu können: „Es liegt uns sehr am Herzen, so schnell wie möglich wieder aufzusperren.“
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