Kindersegen für Burgenlands Storchenpaare

Kindersegen für Burgenlands Storchenpaare
Pro Horst gab es heuer durchschnittlich 2,17 Jungvögel, 120 Weißstorchenpaare haben gebrütet.

Wenn im Burgenland die Ferienzeit zu Ende geht, fliegt der Storch in den Urlaub. Für das inoffizielle Wappentier des Landes ist wieder eine erfolgreiche Brutsaison zu Ende gegangen. Nachdem der Nachwuchs flügge geworden ist, ziehen nun auch die Brutpaare nach und nach in ihre Winterquartiere in Afrika um, und läuten damit gleichzeitig den herbstlichen Vogelzug ein.

Etwa 380 Weißstorchpaare haben heuer in Österreich gebrütet, 120 davon im Burgenland. Aktuellen Zahlen der Vogelschutzorganisation „BirdLife“ zufolge, sind bis Ende August hierzulande 260 Jungstörche flügge geworden. Und das, obwohl der unterkühlte Frühling die Brutzeit verzögert hat.

Saison in NÖ und Burgenland gut verlaufen

„Mit einem durchschnittlichen Bruterfolg von 2,17 Jungvögeln pro Horst ist diese Saison zumindest in Niederösterreich und im Burgenland gut verlaufen. Die meisten Störche dürften hier den nasskalten Mai gut überstanden haben und der warme Juni kam den Jungvögeln jedenfalls zugute“, weiß Eva Karner-Ranner, Expertin von „BirdLife“, zu berichten.

Im Jahr 2020 (das Ergebnis der "BirdLife"-Zählung 2021 wird erst im Winter vorliegen), gab es im Burgenland 123 Horstpaare, die meisten davon im Bezirk Oberwart (31), gefolgt von Eisenstadt-Umgebung (28) und Neusiedl am See (26) 

Nachwuchs
2,13 Jungstörche gab es durchschnittlich pro Horst im Jahr 2020, heuer fällt dieser Wert geringfügig höher aus (2,17). Im Vorjahr sind im Burgenland insgesamt 262 Jungstörche ausgeflogen 

Die Bilanz von 389 Jungvögeln im Burgenland und in Niederösterreich – in den beiden Bundesländern brüten rund 200 der 380 in Österreich bekannten Weißstorchpaare – kann sich durchaus sehen lassen. Regional sind jedoch Unterschiede zu verzeichnen. Im Mittelburgenland ist die Brutsaison 2021 mit 1,9 Jungstörchen pro Brutpaar etwa unterdurchschnittlich ausgefallen.

Entscheidend für den Bruterfolg, erklärt Eva Karner-Ranner, sei neben dem Nahrungsangebot auch das Wetter zur Zeit der Aufzucht: „Gerade wenn die Jungvögel noch klein sind, kann länger andauerndes nasskaltes Wetter für sie zum Verhängnis werden.“

40 Jungstörche in Rust

Über eine der besten Brutbilanzen der Saison kann sich heuer der Storchenverein Rust freuen: 22 Weißstorchpärchen haben den Sommer in der Freistadt verbracht, 15 davon haben gebrütet und 40 Jungstörche zur Welt gebracht.

Wie erwähnt, befinden sich die allermeisten Störche nun bereits auf dem Weg nach Afrika. Die im Burgenland heimischen europäischen Weißstörche sind Ostzieher: Sie fliegen über Ungarn und Bulgarien zum Bosporus, weiter über die Türkei und den Nahen Osten und Ägypten. Von dort aus ziehen sie weiter in ihr Winterquartier, das irgendwo zwischen Ost-, Zentral- und Südafrika liegen kann. Für die zirka 10.000 Kilometer lange Strecke brauchen sie ein bis eineinhalb Monate.

Die Jungvögel ziehen übrigens meist schon vor den Brutpaaren ab. Die jungen Störche folgen also nicht ihren Eltern, sondern schlagen instinktiv ihre eigene Route ein.

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