Kassenärztemangel: „Müssen wie die Trottel dokumentieren“

Kassenärztemangel: „Müssen wie die Trottel dokumentieren“
Acht Kassenstellen sind im Burgenland unbesetzt. Andreas Paul (61), der seit 22 Jahren eine Praxis in Eisenstadt betreibt, überlegt aufzuhören: Die Bürokratie ufere aus.

Eisenstadt wächst und wächst, 16.000 Menschen leben mittlerweile in der Landeshauptstadt. Die medizinische Grundversorgung hält damit nicht Schritt, im Gegenteil: Sie fällt zurück. Mittlerweile ordinieren nur noch fünf niedergelassene Allgemeinmediziner mit einem Vertrag der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) in der Stadt. Der sechste, Georg Böhm, hat seine Praxis am 23. Dezember „wegen Pensionierung dauerhaft geschlossen“, hört man vom Anrufbeantworter. Bisher hat sich kein Nachfolger gefunden. Die Kassenvertragsarztstelle wurde zwei Mal ausgeschrieben, der dritte Versuch läuft noch bis 9. Jänner 2024.

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Der Mangel an Kassenärzten für Allgemeinmedizin ist weder neu noch punktuell. 142 Kassenstellen gibt es im Burgenland, 138 sind besetzt. Bis Ende 2028 werden 42 Prozent der Kassenärzte 65 Jahre oder älter sein. Nachwuchs wird dringend gesucht, ist aber rar. Landesweit sind acht Kassenvertragsstellen für Hausärzte zu besetzen (plus vier Facharztstellen).

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