Neu hinzugekommen sind nun die Gemeinden Andau, Gattendorf, Neusiedl am See, Weiden am See, Parndorf (alle im Bezirk Neusiedl/See), Neudörfl und Zemendorf-Stöttera (Bezirk Mattersburg) und Neutal im Bezirk Oberpullendorf. Nur in Eignungszonen dürfen große Anlagen errichtet werden.
Und mit diesen nunmehr insgesamt 23 (von 171) Gemeinden als geeignete Standorte für Photovoltaik auf Wiesen oder Äckern ist noch nicht Schluss, wie Peter Zinggl, Chef der Raumplanung des Landes, betont: „Es wird sicher noch weitere Zonierungen geben müssen.“
Um das von der Landesregierung formulierte Ziel zu erreichen, bereits 2030 „klimaneutral und energieunabhängig“ zu sein, müssen sieben Terawattstunden (eine TWh entspricht einer Milliarde Kilowattstunden) aus erneuerbaren Energien zusätzlich produziert werden. Rund vier TWh sollen aus Windkraft kommen, drei aus Flächenphotovoltaik. Solarmodule auf Dächern und Lärmschutzwänden könnten laut Burgenland Energie nur 0,4 TWh beisteuern.
Warum gerade jetzt neue Standorte festgelegt wurden, begründet die Landesregierung mit dem „Konflikt zwischen der Ukraine und Russland“. Es habe sich „nun die dringliche Notwendigkeit ergeben, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aus Russland zu beenden bzw. möglichst zu reduzieren“. Daneben solle auch der Klimawandel, „dessen negative Folgen auch die burgenländische Bevölkerung und Umwelt treffen“, bekämpft werden.
Aber während es nun Nachschub an neuen Standorten gibt, sind die meisten der „alten“, bereits 2021 per Verordnung ausgeschilderten Standorte, immer noch unbebaut. Von den 15 geeigneten Gemeinden sind die (Vor)-Arbeiten in Nickelsdorf, Schattendorf und Güssing am weitesten gediehen, am Netz ist aber noch keine der Anlagen. Einzig ein kleines Projekt in Punitz läuft schon, das hat die Burgenland Energie einem privaten Betreiber abgekauft. Ebenfalls von einer Privatfirma aus NÖ ging die Initiative für den neuen Standort Zemendorf-Stöttera aus, wie Bürgermeister Herbert Pinter erzählt. Die Landesregierung habe bei der Gemeinde angefragt, wie sie dazu stehe. „Wir legen uns nicht quer“, sagt Pinter, zumal das Land zugesichert habe, die Letztentscheidung über den Bau liege bei der Kommune.
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