Impfung: Burgenland startet in Kürze Vormerksystem

Impfung: Burgenland startet in Kürze Vormerksystem
Offene Fragen sollen mit Hilfe von Broschüre beantwortet werden. 9.000 Impfdosen noch im Jänner. Start in den Altersheimen.

Im Burgenland startet Ende kommender Woche ein Vormerksystem für jene, die sich gegen Corona impfen lassen wollen. Im Jänner können rund 4.500 Personen geimpft werden, 9.000 Dosen stehen zur Verfügung.

Nach den Bewohnern von Alters- und Pflegeheimen und dem Gesundheitspersonal wird die Gruppe der Über-80-Jährigen geimpft - ob dies noch im Jänner möglich ist, sei noch offen, erklärte Landesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) bei der Präsentation der Impfstrategie.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hatte vor Weihnachten zunächst seine Skepsis zur Corona-Impfung geäußert und dann eine eigene Aufklärungskampagne angekündigt. Diese Broschüre liege nun vor und werde nächste Woche an alle Haushalte verschickt, auch einen Experten-Podcast kündigte Schneemann an. Die Aussagen Doskozils hielt Schneemann nicht für schädlich, was die Teilnahme betrifft, der Landeshauptmann habe viel eher die Unsicherheit der Bevölkerung widergegeben.

"Der einzige Ausweg aus der Krise"

Albrecht Prieler, Impfreferent der Ärztekammer und Mitglied im Nationalen Impfgremium, verteidigte die Impfung ebenfalls: „Nach dem derzeitigen Wissensstand ist die Impfung der einzige Ausweg aus der Krise.“

Angesprochen auf die von Doskozil geäußerte Skepsis, meinte Prieler, der Landeshauptmann hätte die Möglichkeit gehabt, ihn im Voraus zu fragen, er habe ihm deshalb ein E-Mail geschrieben und gefragt, warum er nicht besser darüber informiert sei.

Das Burgenland bekommt auf Basis des Verteilungsschlüssels wöchentlich rund 2.000 Impfdosen, im Jänner sind es 9.000, womit rund 4.500 Personen geimpft werden können. Dies sieht der Verteilungsschlüssel für die Lieferung vor. Nach den etwa 2.300 Bewohnern in Alters- und Pflegeheimen sowie dem Gesundheitspersonal (1.700) wird die Gruppe der Über-80-Jährigen geimpft. Ob letztere schon im Jänner dran kommen, sei noch offen, so Schneemann.

Impf- statt Teststraßen?

Im Burgenland wurde vergangenen Freitag mit den Impfungen begonnen, die Vorbereitungen seien ohnehin bereits angelaufen. Weiters wird es an sieben Standorten die Möglichkeit geben, sich testen zu lassen, und sollten in weiterer Folge Impfstraßen benötigt werden, können diese umfunktioniert werden.

Sollten nach den Impfungen der ersten beiden Gruppen Impfdosen übrig sein, würden die Gruppe „80 Plus“ sowie Hochrisikopatienten geimpft. Wer in die Gruppe der Hochrisikopatienten falle, entscheide ein Expertengremium, eingemeldet werden diese von Hausärzten.

Ende nächster Woche wird das Vormerksystem vorgestellt, wo sich alle, die sich impfen lassen wollen, anmelden. „Wenn wir dann die breite Masse impfen können, sind wir auch dafür gerüstet, wir haben die Möglichkeit mit den Impfstraßen, aber wir sind auch mit den Ärzten in Kontakt“, so Schneemann. „Das Burgenland ist gut vorbereitet. Wir wissen, es ist eine Herausforderung für uns alle, über die Krise zu kommen, ich bin aber der felsenfesten Überzeugung, dass wir es mit dem Impfstoff schaffen können, wieder zur Normalität zurückzukommen.“

"Impfungen sind Opfer ihres eigenen Erfolges"

Der burgenländische Ärztekammer-Präsident Michael Lang warb bei der Pressekonferenz für die Impfung und betonte: „Es wird für alle ausreichend Impfstoff geben. Ich würde mir wünschen, dass keiner übrig bleibt.“ Ziel sollte es sein, die Krankheit gar nicht zu bekommen, und mit Blick auf Skeptiker stellte er fest: „Impfungen sind Opfer ihres eigenen Erfolges.“

Noch nicht beantworten lasse sich, wie lange es bis zur Durchimpfung aller Burgenländer dauert, denn dies hänge von der Lieferung der Impfdosen ab, erklärte Lang. Die Ärzte seien jedoch vorbereitet, dass auch in den Ordinationen geimpft werden kann.

Der geschäftsführende ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz drängte am Dienstag darauf, dass alle Burgenländer, die sich impfen lassen möchten, auch so rasch wie möglich geimpft werden. Er pochte auf die Einrichtung des Vormerksystems und von Impfstraßen. Außerdem brauche es eine regelmäßige und kostenlose Testinfrastruktur, so Sagartz ebenfalls bei einer Pressekonferenz.

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