Immobilien im Burgenland: Experten erwarten Erholung
Sinkende Wohnungspreise und ein enormer Mengenrückgang kennzeichneten den österreichischen Wohnungsmarkt im abgelaufenen Jahr. Die Verbücherungszahlen bei Wohnungen sind laut dem Remax-ImmoSpiegel 2023 um mehr als ein Viertel gesunken.
Im Vergleich zum Vorjahr (2022) wurden 13.819 Einheiten weniger verkauft, im Vergleich zum Rekordjahr 2021 sogar um knapp 20.000 Einheiten weniger.
Die Prognosen der burgenländischen Remax-Experten für 2024 versprechen aber bessere Aussichten als noch für 2023.
Positive Richtung
Nach dem bundesweit dritthöchsten Einbruch der Nachfrage 2023 von 15,5 Prozent soll sie sich im Jahr 2024 auf minus 8,9 Prozent erholen. Von den plus 7,3 Prozent aus 2022 ist das Burgenland zwar noch ein weites Stück entfernt, aber die Richtung stimmt positiv, heißt es im aktuellen Bericht.
Leider ist unsere Prognose, dass 2023 ein Viertel bis ein Drittel fehlen wird, exakt eingetreten.
„Die aktuelle Marktentwicklung bei Wohnimmobilien, die steigende Nachfrage und die Rückmeldungen vom Markt lassen darauf schließen, dass der Tiefpunkt durchschritten ist und es langsam wieder aufwärts geht", sagt Bernhard Reikersdorfer, Remax Austria Managing Director.
Die Prognosen für Österreich und das Burgenland
- Bei der Nachfrage reicht die Bandbreite von minus 0,1 Prozent in Wien und minus 3,4 Prozent in Kärnten bis zu minus 8,9 % im Burgenland und minus 12,6 Prozent in Vorarlberg.
- Das Angebot soll wiederum um plus 5,8 Prozent in Oberösterreich zulegen und in Wien um plus 6,2 Prozent , dagegen um plus 10,2 Prozent im Burgenland und um plus 13,1 Prozent in Vorarlberg.
- Bei der Preiserwartung reicht die Bandbreite wiederum vom minus 3,1 Prozent in Kärnten und minus 4,4 Prozent in Wien bis zu minus 11,5 Prozent in Vorarlberg und minus 12,5 Prozent im Burgenland.
- Bei der Angebotsausweitung soll das Burgenland mit plus 10,2 Prozent gar den zweiten Platz einnehmen, nur Vorarlberg schafft mehr.
- Der Trend zu mehr Angebot hält sich in den vergangenen Jahren stabil: plus 2,3 Prozent für 2022 und plus 8,6 Prozent für 2023.
Entwicklung der Preise und der einzelnen Bereiche
- Die Preisentwicklung soll von plus 3,6 Prozent (2021), plus 6,0 Prozent (2022) und minus 8,5 Prozent (2023) im neuen Jahr um minus 12,5 Prozent weiter zurückgehen.
- Einfamilienhäuser: Die Preiserwartung fällt im Burgenland mit minus 11,7 Prozent weiter ab und sinkt damit gegenüber der 2023er-Vorschau, weil das Angebot um 7,8 Prozent wachsen soll, während die Nachfrage um 1,9 Prozent sinkt.
- Eigentumswohnungen: In sehr guten Lagen soll die Preiskurve um 5,4 Prozent fallen, also weniger stark als zuletzt. Für Lagen am Stadtrand wird ein Preisrückgang um 8,1 Prozent erwartet, ebenso in Landgemeinden mit 7,9 Prozent.
- Baugrundstücke: Die Preisprognose für 2024 sackt auf minus 9,1 Prozent ab, weil die Nachfrage um 3,7 Prozent nachlässt und das Angebot steigen soll.
Die Erwartungen der Experten im Burgenland
So sei die Nachfrage bei günstigen Objekten bis 250.000 Euro weiter gut, zwischen 300.000 und 600.000 sei die Nachfrage aufgrund der Zinslage aber stark zurückgegangen. Besonders wichtig und vor allem bei Zuwanderern aus der zweiten Generation beliebt sei der Altbestand, sagt Weiss: "Sie sanieren noch viel selbst."
"Menschen weichen auf Miete aus"
"Die Nachfrage nach Mietobjekten funktioniert sehr gut, weil die Menschen, wenn sie nicht kaufen können, auf die Miete ausweichen. Auch hochpreisige Mietobjekte sind gefragt", schließt Weiss aus ihren Erfahrungen der vergangenen Monate.
Zuletzt sind ihr einige Veränderungen am burgenländischen Immobilienmarkt aufgefallen, zum Beispiel: "Der Markt in Eisenstadt und Neusiedl hat sich verändert, die Quadratmeterpreise sind aber für burgenländische Verhältnisse nach wie vor hoch. Die Nachfrage bei manchen Objekten ist dadurch stark zurückgegangen. Auch die eher ländlichen und abgelegen Objekte sind zurzeit nicht so sehr gefragt, das war zu Corona-Zeiten anders."
Tipps für Käufer und Verkäufer
Aber wie reagieren die Verkäufer auf die geänderten Rahmenbedingungen? "Nicht wesentlich", sagt Weiss, auch wenn einige Preisvorstellungen doch recht überzogen seien. Derzeit werden Verkäufe laut der Expertin in einem Zeitraum zwischen drei und sechs Monaten abgewickelt. "Die Preisfindung ist sehr wichtig, eine Beratung durch Profis wird dringend empfohlen", sagt Weiss.
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