Mit Wind- und Sonnenkraft will das Burgenland bekanntlich bis 2030 energieautark werden. Die Hälfte des aktuellen Landesverbrauchs wird durch erneuerbare Energien erzeugt. Zusätzlich sollen laut einer Aussendung der IG-Windkraft noch in diesem Jahr 21 Windräder im Burgenland errichtet werden.
Zum Vergleich: Nur Niederösterreich baut mit 28 Windkraftwerken mehr als das kleine Burgenland. Rund zwei Milliarden Euro will die Burgenland Energie von 2021 bis 2025 in Windkraft, Photovoltaik und Stromnetz investieren, um unter anderem die CO2-Emissionen des Landes zu halbieren.
Bis 2030 soll die Zahl jedoch noch um ein Vielfaches wachsen. Im Mittelburgenland soll laut KURIER-Informationen eine dreistellige Anzahl an Windrädern errichtet werden.
„Wir wollen keine Zahlen kommentieren, aber wir müssen Photovoltaik am Dach, auf Freiflächen und auch die Windkraft weiter ausbauen“, erklärt Jürgen Schwarz, Unternehmenssprecher der Burgenland Energie. Die aktuell fehlenden 5.000 Megawatt inklusive Speicherlösungen seien „machbar“.
Um die angestrebte Autarkie zu erreichen, sei bis 2030 „noch einmal so etwas Ähnliches wie die Parndorfer Platte“ notwendig. Insgesamt rund 400 Windräder sind es, die im Bezirk Neusiedl am See Strom erzeugen.
Rotorblatt in Wal-Form
„Uns geht es aber nicht um die Anzahl der Windräder, sondern um die erzeugte Leistung“, so Schwarz. Es habe sich in den vergangenen Jahren viel an der Bauweise der Rotorblätter geändert. Nicht jedes Windrad sei außerdem gleich hoch und genau an den Standort sowie den lokal unterschiedlich auftretenden Wind angepasst.
Mittlerweile habe man sich bei der Bauweise der Rotorblätter die Natur als Vorbild genommen. Die neuesten Modelle seien an Brustflossen von Buckelwalen angelehnt. Die Strömungslehre in Wasser und Luft sei vergleichbar, das Konzept leiser und effizienter als zuvor.
Repowering für 2023
Noch in diesem Jahr will die Burgenland Energie das Repowering-Programm abschließen. Dabei werden alte Windräder abgebaut und durch modernere Anlagen ersetzt. Erst im vergangenen Juli wurde eine alte Anlage gesprengt. „Wir erzielen am Ende des Repowering-Programms rund 35 Prozent mehr Leistung durch Windräder, obwohl die Anzahl leicht sinken wird. Da sieht man, um wie viel besser diese Produkte geworden sind“, so Schwarz.
Zum Vergleich: Der erste Windpark des Burgenlandes wurde 1997 in Zurndorf errichtet. Ein Windrad brachte damals 0,5 Megawatt an Leistung. Die aktuellsten Modelle bringen fünf Megawatt, sind also um den Faktor zehn verbessert.
Kommentare