Hunde „online shoppen“: Tierheime warnen

Hunde „online shoppen“: Tierheime warnen
Der Trend, sich den besten Freund liefern zu lassen, steigt. Bereiten die Vierbeiner Probleme, landen sie u. a. im Tierheim. Eine Betreiberin warnt, dass das System bald kollabieren könnte.

Im Tierheim Parndorf steht das Telefon selten still. „Ich hatte heute bereits vier Anrufe von Leuten, die ihren Hund bei uns abgeben möchten“, sagt Claudia Herka. Die Veterinärmedizinerin und Tierheim-Leiterin berichtet dabei aber nicht von Tieren, die unter dem Christbaum „gelegen“ seien. „Die sogenannten Weihnachtsgeschenke kommen im Regelfall erst Tage nach dem Dreikönigsfest.“

Es handle sich bei den unerwünschten Vierbeinern vornehmlich um Hunde, die sich schon länger in der Obhut ihrer Besitzer befänden und nun durch diverse Verhaltensauffälligkeiten – wie Schnappen – lästig geworden seien, berichtet Herka.

In den rund eineinhalb Jahrzehnten, in denen sie den Tierschutzverein leitet, habe sich sehr viel geändert. Früher habe es rund ein Dutzend Tierheime in Österreich gegeben und dazu einige Züchter. Heute würden die Haustiere immer öfter aus Online-Katalogen von Anbietern aus dem Ausland bezogen, die Tiere vor die Haustür bringen. „Der Lieferdienst ist in – auch bei den Haustieren.“

„Funktioniere“ das Tier nicht wie erhofft, so werde immer öfter versucht, es in Tierheime abzuschieben. „Einen Hund, der lieb und brav ist, denn kann man leicht vermitteln. Schwierige Hunde sind kaum bis gar nicht vermittelbar.“

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