Grün-Mandatar Spitzmüller gehört zur Covid-Hochrisikogruppe
Mit einer persönlichen Erklärung hat sich Grün-Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller am Donnerstagvormittag an die Öffentlichkeit gewandt: Nicht, um seinen Rücktritt zu verkünden, sondern zu erklären, warum er in den nächsten Wochen etwas leiser treten müsse - wo doch sonst das Leben trotz Corona wieder "hochgefahren" wird.
Spitzmüller: "Mein Blutbild ist nicht so wie es sein sollte."
Er sei in der "blöden Situation" zur Hochrisikogruppe zu gehören, so der 50-jährige Südburgenländer. Im Zuge einer Blutspende im Jänner sei ein erster Verdacht aufgetaucht, eine Blutuntersuchung auf Anraten von Spitzmüllers Bruder, der Arzt ist, habe vor rund drei Wochen Gewissheit gebracht. Spitzmüllers Knochenmark produziert zu wenig Blutkörperchen, die Grunderkrankung heißt myelodysplastisches Syndrom (MDS). Im Falle einer Covid-Infektion wäre deshalb das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf deutlich erhöht, so die Warnung der Mediziner. Ansonsten bereitet ihm MDS keine Beschwerden.
Mai-Landtag auslassen
Deshalb wird der Mandatar in den kommenden Wochen noch etwas mehr Abstand als ohnehin schon üblich halten. "Die Leute wissen, dass ich ein fleißiger Biomarkt-Besucher bin und sollen sich nicht wundern, wo der Spitzmüller ist", erläutert der Biobauer, warum er seinen Teil-Rückzug öffentlich macht.
Die Landtagssitzung im Mai lässt Spitzmüller deshalb aus, aber schon im Juni will er wieder an der Landtagssitzung teilnehmen und seine Kollegin Regina Petrik unterstützen. "Ich war selbst einmal einziger Grün-Mandatar und weiß, wie anstrengend das ist, deshalb bedanke ich mich schon jetzt bei meiner Kollegin", sagt Spitzmüller zum KURIER. Was ihn am meisten schmerzt: Dass er bis auf weiteres nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Eisenstadt fahren kann, sondern den Privat-Pkw nehmen muss.
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