Grenzgemeinden klagen: Hohes Müllaufkommen entlang der Fluchtrouten

Grenzgemeinden klagen: Hohes Müllaufkommen entlang der Fluchtrouten
Freiwillige und Gemeindemitarbeiter müssen den Abfall einsammeln und entsorgen.

Bis zu 500 Flüchtlinge kommen pro Tag über die ungarische Grenze ins Burgenland. Erst am Mittwoch hatten sich drei Schlepperfahrzeuge mit der Polizei eine Verfolgungsjagd geliefert, eine Person wurde dabei verletzt – der KURIER berichtete. Die Polizei spricht von immer rücksichtloserem Vorgehen der Schlepper.

Doch nicht nur das Geschäft mit der Not der Flüchtlinge ist ein schmutziges. Die Migrationsbewegung hinterlässt entlang der Fluchtrouten auch anderweitig ihre Spuren. Bewohner von Grenzgemeinden berichten unter anderem über ein steigendes „Entsorgungsproblem“.

Berge von Abfall, die im Wald oder neben der Straße zurückgelassen werden, müssen von Freiwilligen oder Gemeindebediensteten entsorgt werden. So etwa auch in Deutsch Jahrndorf im Bezirk Neusiedl am See. „Es sieht furchtbar aus. Auch neben der Straße liegt der Abfall“, sagt Bürgermeister Gerhard Bachmann. Mitarbeiter der Kommune fahren jeden zweiten Tag aus, um den Müll einzusammeln. Eine Mülltonne mit 250 Liter Inhalt werde dabei jedes Mal angefüllt, rechnet der Ortschef vor. Die Mitarbeiter sind  dafür rund zwei Stunden im Einsatz.

Grenzgemeinden klagen: Hohes Müllaufkommen entlang der Fluchtrouten

Jagdleiter J.Krutzler hat im Lutzmannsburger Ortsteil Strebersdorf die Müllentsorgung durch freiwillige Helfer organisiert.

Geldscheine und Laptops

Essensreste sowie Schlaf- und Rucksäcke werden bei den Märschen weggeworfen. „Wir finden auch zerschnittene Geldscheine, Ausweise oder Laptops, sagt Bürgermeister Bachmann.

In der Tourismus- und Weinbaugemeinde Lutzmannsburg kennt man das Problem ebenfalls, wie Bürgermeister Roman Kainrath bestätigt. Nicht nur die Zahl der Flüchtlinge, die täglich über die grüne Grenze in das Land kommen, sorgt immer wieder in den betroffenen Grenzgemeinden für Verunsicherung.

Ein Aspekt sei auch der Abfall, der entlang der Fluchtstrecken zurück gelassen wird.  "Man fühlt sich in jedem Bereich im Stich gelassen", sagt der Bürgermeister in Richtung Bundespolitik.

Jäger sammelten Müll ein

Jagdleiter Johann Krutzler und Jagdpächter Markus Westhoff haben dieser Tage gemeinsam mit Kollegen im Ortsteil Strebersdorf eine ganze Traktorladung Unrat eingesammelt.

Auch der Geschäftsführer des Burgenländischen Müllverbands, Johann Janisch, weiß um das Müllproblem der Grenzgemeinden. Wieviel zusätzlicher Abfall durch die Migrationsbewegung im Burgenland entstehe, könne er zwar nicht beziffern. "Aber die Hotspot-Gemeinden haben jedenfalls ein höheres Müllaufkommen und einen Mehraufwand bei der Entsorgung", sagt Janisch.

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