Gleichberechtigtes Duo leitet Burgenlands Krankenhausgesellschaft

Gleichberechtigtes Duo leitet Burgenlands Krankenhausgesellschaft
Der medizinische Geschäftsführer Stephan Kriwanek wird definitiv bestellt, spätestens im Dezember ist auch der neue kaufmännische Chef Franz Öller an Bord

Seit dem vorzeitigen - einvernehmlichen - Ausscheiden von Hubert Eisl per Ende Februar steht der Chirurg Stephan Kriwanek allein an der Spitze der burgenländischen Krankenanstaltengesellschaft, die seit Kurzem Gesundheit Burgenland heißt. Das bleibt noch einige Monate so. Denn mit Franz Öller wurde am Dienstag zwar der Eisl-Nachfolger für den kaufmännischen Part präsentiert, aber der 49-jährige Gesundheitsökonom Öller kann den Dienst im Burgenland u. a. wegen der Kündigungsfrist wohl erst Anfang Dezember antreten. Öller werde aber sicher schon vorher "den einen oder anderen Tag" im Burgenland sein, sagte LH Hans Peter Doskozil bei der Präsentation der Krages-Führung in Eisenstadt.

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Öller war bis vor wenigen Tagen Geschäftsführer der Tauernkliniken GmbH im Salzburger Pinzgau, die zur Firmengruppe der Stadtgemeinde Zell am See gehört und Spitäler in Zell am See und Mittersill mit insgesamt 410 Betten und 1.100 Mitarbeitern betreibt, außerdem die Privatklinik Ritzensee in Saalfelden.

Ende März waren beide Geschäftsführerposten ausgeschrieben worden - Kriwanek hatte sein Amt im Herbst des Vorjahres zunächst nur interimistisch angetreten. 18 Personen hatten sich für den kaufmännischen Geschäftsführer beworben, sechs für den medizinischen. Nach einer Vorauswahl durch den Personalberater Arthur Hunt gab es Hearings mit den verbliebenen Bewerbern. Öller und Kriwanek machten das Rennen.

Auf das neue Duo an der Spitze der Gesundheit Burgenland warten viele Herausforderungen: Die kräftigen Gehaltserhöhungen für Fachärzte zeigten zwar Wirkung, aber dennoch gebe es weiter Lücken, so Kriwanek. Nun soll auch ein Gehaltspaket für Pflege und andere Spitalsberufe folgen. Dazu kommen die geplante Errichtung von Erstversorgungseinheiten zur Verbesserung der medizinischen Basisversorgung und Entlastung der Ambulanzen und die Erweiterung des Leistungsspektrums der Kliniken.

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Mit Kriwanek und Öller, die zwar gesonderte Zuständigkeiten haben, in der Führung der Gesundheit Burgenland aber gleichberechtigt sind, gibt es in der 30-jährigen Geschichte der Spitälerholding nun erstmals offiziell eine Doppelspitze. Bisher hatten immer Ökonomen allein das Sagen in der Gesellschaft, die zu 90 Prozent im Eigentum der Landesholding und zu zehn Prozent im Eigentum des Landes steht. Die Gesundheit Burgenland hat rund 2.400 Mitarbeiter und steuert 22 Prozent der Umsätze der Landesholding bei; nur die Burgenland Energie ist noch größer.

Hubert Eisl war innerhalb von sechs Jahren bereits der dritte Geschäftsführer der Krankenanstaltengesellschaft, der vor Ablauf des jeweils fünfjährigen Vertrags ging oder gehen musste. Er sei überzeugt, so Gesundheit-Burgenland-Aufsichtsratschef Doskozil am Dienstag, dass mit dem nun bestellten Duo die "richtige Entscheidung" getroffen worden sei.

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