Was Burgenlands Spitäler bis 2025 bieten

Was Burgenlands Spitäler bis 2025 bieten
Regionaler Strukturplan Gesundheit: Leitkrankenhäuser Eisenstadt und Oberwart sollen auch Akut- und Notfälle übernehmen; Kittsee, Oberpullendorf und Güssing mit Standardangebot und Spezialisierung

Schwerpunktspitäler in Eisenstadt und Oberwart, Standardversorgung plus Spezialisierung in Kittsee, Oberpullendorf und Güssing sowie – wieder einmal – verstärkte Kooperation zwischen Abteilungen mehrerer Spitäler. Dazu eine der kürzeren Verweildauer geschuldete Reduktion von 1.160 auf 1.018 Betten. Das sind die Eckpunkte des am Dienstag spät aber doch präsentierten Regionalen Strukturplans Gesundheit (RSG). Der RSG ist so etwas wie die Landkarte der medizinischen Versorgung in einem Bundesland für fünf Jahre (aktuell 2020 bis 2025) – wir schreiben mittlerweile 2022.

Wiewohl der RSG auch den niedergelassenen Bereich umfasst, beschränkten sich der für Spitäler zuständige LH Hans Peter Doskozil (SPÖ) und die beiden Spitälerchefs – Hubert Eisl für die vier Landesspitäler und Robert Maurer für das Ordensspital der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt – auf das Leistungsangebot in den Krankenhäusern.

2 plus 3

Eisl, Geschäftsführer der vier landeseigenen Krages-Spitäler, brachte die Aufgabenteilung so auf den Punkt: „Die Rettung wird künftig öfter die Schwerpunktkrankenhäuser anfahren“. Das bedeute eine Stärkung der Standorte in Eisenstadt und Oberwart für die Versorgung von Akut- und Notfällen. Die drei kleineren Krages-Häuser in Oberpullendorf, Güssing und Kittsee (letzteres wird ab 2030 von Gols ersetzt) gelten als Basis- oder Standardspitäler, die eng mit den beiden Leitspitälern zusammenarbeiten. Eine Erstversorgung soll aber auch in diesen drei Häusern gewährleistet sein.

Das Land investiere heuer knapp 180 Millionen Euro in die Gesundheitsversorgung, rund 40 Millionen müsse man für den laufenden Betrieb zuschießen. Doskozil beklagte eine „Unterdotierung“ seitens des Bundes, bei einem Bevölkerungsanteil von 3,4 Prozent bekomme das Land nur rund 2 Prozent der Spitalsgelder.

Die Spitäler im Detail:

Eisenstadt: Psychiatrie, Kinder-Intensivstation und Neurologie werden u. a. ausgebaut. Die Intensivstation bekommt die aus der Corona-Behandlung bekannten Beatmungsgeräte für die Lungenersatztherapie (ECMO), die auch bei akuten Herzinfarkten eingesetzt werden. Die HNO-Abteilung wird mit je eigenen Schwerpunkten in Eisenstadt und Oberwart geführt, Jungärzte erhalten in der Zusammenschau eine umfassende Ausbildung. In den kommenden Jahren sollen 60 bis 70 Millionen Euro investiert werden

Oberwart: Der Neubau in Oberwart liege bei Kosten (maximal 235 Mio. Euro) und Zeitplan (2023 Fertigstellung, 2024 Probebetrieb) im Plan. Medizinische Innovationen sind das roboterunterstützte Da-Vinci-OP-System für Chirurgie, Urologie und Gynäkologie sowie das Herzkatheter-Labor für das Südburgenland. Die Nachnutzung für das bestehende Spital ist weiter offen.

Güssing: Innere Medizin, Chirurgie mit Brustgesundheitszentrum (vielleicht auch plastische Chirurgie), Anästhesie, Intensivmedizin, Orthopädie, Traumatologie sowie Augen-Tagesklinik, Akutgeriatrie und Remobilisation.

Oberpullendorf: Innere Medizin (mit Schlaflabor), Chirurgie, Anästhesie und Intensivmedizin, Gynäkologie und Geburtshilfe sowie eine Augen-Tagesklinik. Die Geburtenstation bleibt, allerdings vorerst nur bis 2025. Über den längerfristigen Fortbestand entscheiden auch die Fallzahlen, zuletzt gab es jährlich rund 400 Geburten. Für die Kinderwunsch-Abteilung sieht der RSG „viel Entwicklungspotenzial“.

Kittsee: Innere Medizin, Chirurgie, Anästhesie und Intensivmedizin, Fachschwerpunkt Urologie. Geplant: Akutgeriatrie und Remobilisation. Ab 2030 Übersiedlung ins neue Spital in Gols.

Kommentare