Geschichte Raidings erwacht zu neuem Leben

Geschichte Raidings erwacht zu neuem Leben
Historikerin Maria Rois-Erhardt hat die Entwicklung des Ortes dokumentiert. Am Freitag lädt sie zu einem Vortrag mit Originalgegenständen.

So wie etliche andere Ortschaften im Bezirk Oberpullendorf feiert auch Raiding dieses Jahr das 800-Jahr-Jubiläum. In der Urkunde von 1222 wird aber nicht explizit die Ortschaft genannt, sondern der Raidingbach. Historikerin Maria Rois-Erhardt hat recherchiert und die Geschichte ihrer Heimatgemeinde aufgearbeitet.

Am kommenden Freitag lässt Rois-Erhardt mithilfe von historischen Gegenständen und den entsprechenden Erläuterungen die Geschichte Raidings bei einem Vortrag im Pfarrzentrum Raiding (ab 18 Uhr) lebendig werden.

Etwa zwei Jahre lang hat die Historikerin geforscht und unzählige Gespräche geführt, um die Entwicklung des Ortes zu dokumentieren. Auch die Bevölkerung habe sich beteiligt. „Es haben 100 Leute Beiträge geliefert unter anderem mit Fotos, Erzählungen, alten Urkunden und Rechnungen. Daraus ist dann das Buch erstanden, das derzeit noch in Arbeit ist“, schildert die Historikerin. Das Werk mit dem Titel „Wir von der g’scheitn Seitn – Szenen aus dem Dorf.Leben.Raiding“ soll in etwa zwei Monaten erscheinen. Spannend verspricht es bereits am Freitag zu werden: Für die „Zeitreise“ hat Rois-Erhardt Original-Gegenstände mit im Gepäck.

Bischof löste Kriminalfall

So gibt es etwa ein Bauernschwert aus dem 19. Jahrhundert zu sehen, das von der Teilnahme der Raidinger Männer an der Revolution 1848 zeugt. Oder hölzerne Kerzenständer aus der Weingarten-Kapelle, die in den 1950er-Jahren gestohlen wurden und die mithilfe des späteren Bischofs Paul Iby, einem Sohn der Gemeinde, identifiziert werden konnten.

Eine große Rolle spielt natürlich auch ein anderer großer Sohn der Gemeinde, Franz Liszt. Die Büste des Komponisten wurde von Caspar Zumbusch gestaltet, der auch das Maria-Theresien-Denkmal am Wiener Ring erschaffen hat. Zu sehen wird auch das Gästebuch des Lisztmuseums sein, in dem es einen Eintrag von Oberstleutnant Ernst Kientzl gibt: Kientzls Familie war Mitbegründerin der Spar-Kette. Und es werden Raidinger Stückl – eine Art Schildbürgerstreiche – erzählt. Zum Schluss werden die Gäste die Raidinger Dorf-Hymne erklingen lassen.

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