FPÖ-Delegierte erhalten einen „Passierschein“

FPÖ-Delegierte erhalten einen „Passierschein“
Die Heimreise vom Parteitag am Freitag erfolgt nach 20 Uhr und damit in der Corona-Ausgangssperre / Freiheitliche Wirtschaft unterstützt nicht Ex-Wirtschaftslandesrat Petschnig - der relativiert

Der außerordentliche Landesparteitag der FPÖ am Freitag im Kulturzentrum Güssing findet statt. Davon gehen nicht nur die beiden Kandidaten für den Parteivorsitz, Alexander Petschnig und Géza Molnár, aus, sondern auch Landesgeschäftsführer und Organisationschef Markus Wiesler. Politische Veranstaltungen seien vom Lockdown ausgenommen, ist man in der FPÖ nach Rücksprache mit Juristen überzeugt. Dass die Partei der BH Güssing vorab ein Präventionskonzept übermitteln musste, war schon vor dem Herunterfahren des gesellschaftlichen Lebens klar.

Die Veranstaltung mit maximal 165 Delegierten (kommen dürften deutlich weniger) beginnt um 18 Uhr. Damit die Delegierten trotz der Ausgangssperre ab 20 Uhr bei der Heimfahrt kein Problem mit der Polizei bekommen, erhalten sie beim Parteitag eine Bestätigung der Teilnahme.

Bundesparteichef Norbert Hofer, dessen überraschender Rücktritt vom Amt des Landesparteichefs den Parteitag nötig macht, fehlt. Der Pinkafelder wurde positiv auf Covid-19 getestet. Damit entfällt nicht nur der Rechenschaftsbericht Hofers über seine siebenmonatige Amtszeit, die Delegierten müssen auch auf eine Erläuterung seiner Rückzugsmotive verzichten. Ob sein Stellvertreter im Bund, Herbert Kickl, ins Südburgenland kommt, war am Montag noch offen.

Auf der Tagesordnung steht nur die Neuwahl des Parteivorsitzenden. Weil Petschnig bei der Kür Hofers im März zum einzigen Stellvertreter gewählt wurde, müsste im Falle seines Sieges am Freitag auch ein neuer Vize gewählt werden. Ob er selbst Vize bleibt, wenn sein Kontrahent Molnár das Rennen macht, ließ Petschnig offen.

Tauziehen um Wirtschaft

Molnár und Petschnig erwarten ein knappes Rennen. Am Samstag präsentierte Molnár die Chefs von sechs Vorfeldorganisationen als Unterstützer. Am Montag erhielt er unerwartete Schützenhilfe von Ex-Nationalrätin Petra Wagner, Vorsitzende der Freiheitlichen Wirtschaft – Petschnig war fünf Jahre Wirtschaftslandesrat. Petschnig sagt, die Meinung der Obfrau werde von vielen Wirtschaftsfunktionären nicht geteilt. Er habe „zum Teil erboste Anrufe“ von Unternehmern erhalten, welche die „Einmischung“ Wagners ablehnten, so Petschnig zum KURIER.

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