Forchtenstein: Was der Verlierer der Bürgermeisterwahl macht

Forchtenstein: Was der Verlierer der Bürgermeisterwahl macht
Am 3. September wird die aufgehobene Stichwahl wiederholt. Alexander Knaak (SPÖ) und Josef Neusteurer (ÖVP) rittern um den Bürgermeistersessel.

Sechs Wochen vor einem Wahltag wird üblicherweise schon fleißig um Stimmen gebuhlt. In Forchtenstein wird am 3. September der Bürgermeister gewählt, üblich ist daran aber wenig. Denn wie berichtet, hat der Verfassungsgerichtshof (VfGH) die Bürgermeisterstichwahl vom 23. Oktober 2022 aufgehoben und die Landesregierung jüngst den letzten Sonntag vor Schulbeginn als Datum für „die Wiederholungswahl der engeren Wahl des Bürgermeisters“ festgelegt.

Die Zusammensetzung des Gemeinderates (SPÖ 11; ÖVP 10; FLF 2) bleibt unverändert.

Alexander Knaak (SPÖ) und Josef Neusteurer (ÖVP) rittern in der „Burggemeinde“ damit zum dritten Mal innerhalb von elf Monaten um den Bürgermeistersessel. Knaak hatte bei der Kommunalwahl am 2. Oktober die absolute Mehrheit verfehlt, in der Stichwahl gegen Neusteurer um fünf Stimmen die Nase vorne gehabt.

Die ÖVP ging zum Höchstgericht, das die Stichwahl aufhob, weil die Ex-Bürgermeisterin als Wahlleiterin den Wahlakt eigenmächtig geöffnet und unverschlossen zur Bezirkswahlbehörde gebracht hatte.

Persönliche Zukunft

Diese Vergangenheit – soweit sind sich die Kontrahenten einig – soll im jetzigen Wahlkampf keine Rolle mehr spielen. „Der Bevölkerung ist ohnehin schon einiges zugemutet worden“, will Knaak ebenso nur noch nach vorne blicken wie Neusteurer. „Von mir gibt es sicher keine Schuldzuweisungen, die Leute haben sich eh schon ein Bild gemacht“.

Den fast 2.700 Wahlberechtigten in Forchtenstein stellen sich am 3. September zwei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten. Knaak, der im Vorjahr zum ersten Mal als Spitzenkandidat zur Wahl stand, ist Doktor der Bodenkultur und leitet das Hauptreferat Bau- und Umwelttechnik im Amt der Landesregierung. Gastronom Neusteurer ist seit 2012 ÖVP-Vizebürgermeister.

Neusteurer möchte „das Miteinander“ forcieren, zu wichtigen Themen sollen regelmäßig Bürgerversammlungen stattfinden, die erste zur geplanten zentralen Müllstelle. Den von der SPÖ forcierten Pflegestützpunkt auf dem Areal eines früheren Supermarkts lehnt er nicht ab, die Gemeinde müsse aber unbedingt Eigentümerin des Grundstücks bleiben und nicht ans Land verkaufen. Knaak will dort auch ein Cafe und ein Geschäft für regionale Produkte unterbringen, dem Land habe man ein Konzept vorgelegt. Wichtig sind ihm auch Infrastrukturprojekte wie der Sicherheitsrückbau der Ortsdurchfahrt.

Was macht der Verlierer der Wahl? Neusteurer würde auch als Vize weitermachen, aber bei der nächsten Wahl im Herbst 2027 nicht mehr antreten. Und Knaak? Er ist zuversichtlich, auch beim dritten Aufeinandertreffen vorne zu bleiben.

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