Firmenübergabe mit 74: Aber die Liebe zum Backen hört nie auf

Firmenübergabe mit 74:  Aber die Liebe zum Backen hört nie auf
Zum 25-jährigen Firmenjubiläum ihrer "Mehlspeis& Kaffeestubn" legte Aloisia Bischof das Zepter in die Hände ihrer beiden Töchter.

Der Duft von Keksen und Torten liegt beim Betreten der Mehlspeis & Kaffeestubn im südburgenländischen Badersdorf in der Luft – auch wenn jetzt ein frischer Wind weht. Unternehmensgründerin Aloisia Bischof feierte dieser Tage nicht nur das 25-jährige Firmenjubiläum, sie übergab den Betrieb zugleich an ihre beiden Töchter.

Daniela Muhr und Romana Latzko werden den Traditionsbetrieb gemeinsam mit Konditor Harald Radakovits als Geschäftsführer „hoffentlich auch die nächsten 25 Jahre“ weiterführen, sagt Aloisia Bischof.

Ans Zurücklehnen denkt die 74-Jährige übrigens nicht. „Ich werde helfen so lange ich kann.“ Dass jetzt andere den Chefposten innehaben, damit habe sie jedenfalls kein Problem. „Meine Chefs waren ja immer die Kunden, die Gäste.“

Mit 48 zur Meisterin

Dass Aloisia Bischof viel Herzblut in ihre Arbeit steckt, ist nicht erst beim Genuss ihrer – in ganz Österreich – berühmten Mehlspeisen zu spüren. Schon beim Erzählen bekommen Zuhörer einen Vorgeschmack auf das, was sie erwartet. Denn die Liebe zum Brauchtum und zur burgenländischen Hochzeitsmehlspeise wurde bei der heute 74-Jährigen schon früh geweckt.

„Schon als Kind durfte ich zum Hochzeitsbacken in die Häuser mitgehen. Das war immer ein Erlebnis und ich wollte dann als Erwachsene, dass unsere Hochzeitsmehlspeiskultur weiterlebt.“

Ihren Traum von der eigenen Backstube hat sie sich 1997 erfüllt: Mit 48 Jahren legte sie die Prüfung zur Konditormeisterin ab. Mit drei Frauen hat sie ihren Betrieb in Badersdorf gestartet.

Firmenübergabe mit 74:  Aber die Liebe zum Backen hört nie auf

 Muhr,  Latzko und Radakovits leiten jetzt den Betrieb;  Bischof hilft mit (v. l.), Ursula Maringer gratulierte

Handarbeit

„Es ist eine erweiterte Hausfrauen-Konditorei. Wir machen das so, wie früher die Hausfrauen gebacken haben. Wir verwenden natürliche Zutaten aus der Region und backen nach alten Rezepten und in Handarbeit.“ Weil „Aloisias“ Mehlspeise bald in aller Munde war, platzte auch die Backstube schnell aus allen Nähten. 2007 wurde der Betrieb ausgebaut und die Mitarbeiterzahl aufgestockt.

60 verschiedene Mehlspeisen

60 verschiedene Mehlspeis-Sorten werden zum Verkauf angeboten. Dazu zählen neben Nussstrudel und Mohnkipferl auch Schnitten, Guglhupf und Hochzeitstorten. Auch pikante Köstlichkeiten wie Grammel-Pogatscherl und Salzstangerl dürfen im Sortiment nicht fehlen.

Rezept für den Erfolg

„Aloisias“ Lieblingsmehlspeise ist die Schaumrolle. „Aber für mich ist jeder Keks wie ein Nervenzuckerl“, sagt die 74-Jährige und lacht. Und wie lautet ihr persönliches Rezept für den Erfolg? „Viel Arbeit, Ausdauer und Liebe.“

Um die Zukunft muss sich Aloisia Bischof keine Sorgen machen. Fünf Enkelkinder hat die 74-Jährige. „Wenn sie gebraucht werden, packen alle mit an.“

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