Eiszeit: Bundesheer wird zu Hilfe gerufen
Katastrophenstimmung im burgenländischen Forchtenstein. Ein Bergepanzer und ein gepanzerter Lkw rollen Richtung Rosalia. "Weil es wegen der Gefahr durch vereiste Bäume Mittwochvormittag auch für die Feuerwehr kein Durchkommen mehr gegeben hat, haben wir Unterstützung vom Bundesheer angefordert", sagt Bürgermeisterin Friederike Reismüller. Rund 80 Bewohner waren am Mittwoch in ihren Häusern eingeschlossen. Sie bekamen die Möglichkeit, bei der Feuerwehr Lebensmittel zu bestellen, die durch das Bundesheer geliefert werden sollen. "Zum Glück hat es bisher keine Verletzten gegeben", sagt die Bürgermeisterin.
Laut Oberstleutnant Andreas Jordanich vom Militärkommando Burgenland bleiben die Einsatzkräfte über Nacht vor Ort, um für Notfälle gerüstet zu sein. Donnerstagfrüh findet die nächste Einsatzbesprechung statt.
60 Straßensperren
Im Waldviertel ist das Katastrophengebiet nach den Bezirken Krems und Zwettl auch auf den Bezirk Horn ausgedehnt worden. Trotz steigender Temperaturen brechen immer noch unzählige Bäume unter der Eislast zusammen, blockieren Straßen und beschädigen Stromleitungen. Die Einsatzkräfte hatten keine Pause.
Am Mittwoch waren bereits 60 Straßensperren errichtet. 18 Schulen und rund ein Dutzend Kindergärten blieben gesperrt. Die Postzustellung fand nur noch teilweise statt.
Wie gefährlich es vielfach ist, die eigenen vier Wände zu verlassen, weiß Primar Manfred Weissinger vom Landesklinikum Zwettl zu berichten, wo das Personal eigens aufgestockt wurde: "Seit Samstag sind die Ambulanzen mit Hilfesuchenden überfüllt, die auf dem Eis gestürzt sind und sich oft schwer verletzt haben. Die Verletzungsmuster reichen von Abschürfungen bis hin zu Schenkelhalsbrüchen", berichtet Weissinger.
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