Die Zukunft der Pflege: Das wünschen sich die Burgenländer

Die Zukunft der Pflege: Das wünschen sich die Burgenländer
Am Mittwoch präsentierten Landesrat Christian Illedits und Roland Fürst von der FH Burgenland die Ergebnisse der Pflegeumfrage.

Die Ergebnisse der bisher größten Umfrage zum Thema Pflege liegen vor. In Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat hat die FH Burgenland im Auftrag des Landes eine Befragung der über 60-Jährigen durchgeführt. Die wenig überraschende Kernaussage: 98,5 Prozent der Befragten wollen in ihren eigenen vier Wänden alt werden. Im Gegensatz dazu steht aber, dass nur 44,3 Prozent davon ausgehen, sich das auch leisten zu können.

Mit Stand 1. Jänner 2018 gab es im Burgenland 31.427 Menschen über 75 Jahre. Diese Zahl wird bis 2030 um 20 Prozent auf über 37.000 steigen. Dementsprechend groß seien die Herausforderungen, sagte Neo-Landesrat Christian Illedits (SPÖ) bei der Präsentation.  „Der hohe Rücklauf und die vielen persönlichen Anmerkungen sind für mich ein Indiz, wie sehr das Thema die Menschen beschäftigt“, meint der frühere Landtagspräsident, der als Credo ausgibt: „Pflege muss für jeden Burgenländer leistbar sein."

Insgesamt wurden 23.117 Fragebögen verschickt, davon kamen 9.794 Stück zurück. Das ergibt eine Rücklaufquote von 42 Prozent. Ursprünglich hätten die Fragebögen sogar an rund 30.000 Menschen über 60 Jahren gehen sollen, aber der Seniorenbund hatte sich dazu entschlossen, nicht an der Umfrage teilzunehmen.

Noch zufriedener als mit der Rücklaufquote war Illedits mit den vielen persönlichen Anmerkungen: "Wir haben sogar einige Briefe erhalten. Das zeigt, wie wichtig es ist, die Menschen direkt in Entscheidungsprozesse einzubinden und sie zu ihrer Meinung zu befragen."

 

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Die 21-seitige Pflegeumfrage ist am Ende des Artikels zu finden.

Wunsch nach Pflege Zuhause
Je älter die befragten Personen sind, desto größer wird der Wunsch, Zuhause gepflegt zu werden. Allerdings steigt mit zunehmenden Alter auch die Akzeptanz für Pflegeheime. Auffallend ist, dass bei älteren Personen die Zustimmung für betreutes Wohnen ab- und die Belastung durch das Verlassen der eigenen vier Wände zunimmt.

Finanzieller Aspekt
Knapp die Hälfte der Befragten gab an, dass sie in ihrem Umfeld Menschen haben, die sie ohne Bezahlung unterstützen würden. Richtige Pflege aus dem Umfeld ohne Bezahlung wäre allerdings nur für knapp 29 Prozent möglich. Gleichzeitig gaben aber 62 Prozent an, dass die Menschen in ihrem Umfeld zu wenig Zeit hätten, um sie zu pflegen.

Regionale Unterschiede
Aufgrund des größeren Angebots an mobilen Diensten wie Hauskrankenpflege werden diese eher im Nord- und Mittelburgenland nachgefragt. Im Südburgenland ist die Akzeptanz für eine Unterbringung in Pflegeheimen deshalb höher.

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Landesrat Christian Illedits und Roland Fürst von der FH Burgenland präsentierten die Ergebnisse der Umfrage zum Thema Pflege.

Auf Basis dieser Umfrage wird nun der von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) angekündigte Zukunftsplan Pflege erstellt. Dieser wird laut Illedits  am 25. März der Öffentlichkeit präsentiert. Bis dahin plädiert Illedits,  die Dienste der an jeder Bezirkshauptmannschaft installierten Pflegeberater in Anspruch zu nehmen – auch als Präventivmaßnahme.  Bislang wurden in nur zwei Monaten 286 Beratungen durchgeführt, 60 Prozent davon telefonisch.

Direkt nach der Präsentation reagierte die ÖVP und schrieb in einer Aussendung von  einem „drohenden Versorgungskollaps sowie einer ratlosen Landesregierung“. Gesundheitssprecher Christian Sagartz ortet darüber hinaus „grobe Fahrlässigkeit“.

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Land Burgenland startet großangelegte Umfrage zum Thema Pflege

Der neue Pflege- und Betreuungsplan wird in enger Zusammenarbeit mit den Interessenverbänden des Seniorenbeirates erstellt und Ende März im Detail vorgestellt. Um die Bedürfnisse der älteren Generation zu erheben, wurde das Department Soziales der FH Burgenland mit einer Umfrage beauftragt.

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42 Prozent Rücklauf: von 23.137 Fragenbögen kamen 9.794 zurück

Insgesamt wurden mehr als 23.000 Fragebögen über die Interessenverbände verteilt, mit 42 Prozent war die Rücklaufquote enorm.

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Die Details wurden am Mittwoch präsentiert

Details der Befragung wurden von Soziallandesrat Christian Illedits und Dr. Roland Fürst, Leiter des Departements Soziales, präsentiert.

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Menschen wollen Pflege zuhause

Die wichtigsten Ergebnisse: 98,5 % der Befragten wollen so lange wie möglich in den eignen vier Wänden bleiben, jedoch nur 44,3 % sind der Meinung, sich die Pflege zuhause leisten zu können.

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Mehr Frauen als Männer

Die Zahl der über 75-Jährigen wird burgenlandweit bis 2030 um 20 Prozent zunehmen, Frauen werden weiter die Mehrheit stellen. Die Grafik zeigt die weibliche und männliche Beteiligung an der Umfrage.

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Großes Interesse bei 60- bis 69-Jährigen

4.177 Personen im Alter zwischen 60 und 69 Jahren beteiligten sich an der Umfrage - das sind 42 Prozent aller Teilnehmer.

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Die Teilnehmer in den einzelnen Bezirken

Die Rücklaufquoten aus den einzelnen Bezirken spiegeln die Bevölkerungsverteilung gut wider.

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So wohnen die Befragten

Der Großteil der Befragten, nämlich 54 Prozent, lebt in Zwei-Personen-Haushalten.

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Nicht jeder bezieht Pflegegeld

Bei der Umfrage hat sich gezeigt, dass derzeit nur 14,3 Prozent der Befragten Pflegegeld beziehen.

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Die einzelnen Pflegestufen

Von diesen 14,3 Prozent befindet sich der Großteil in der Pflegestufe 1 - in Pflegestufe 6 und 7 befinden sich 14 der Umfragteilnehmer.

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Das Einkommen der Befragten

Das persönliche Einkommen der befragten Personen liegt zum Großteil zwischen 1.000 und 1.499 Euro, die zweitgrößte Gruppe hat pro Person zwischen 1.500 und 1.999 Euro zur Verfügung.

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Derzeitiger Pflegebedarf

77,7 Prozent der Umfrageteilnehmer nehmen derzeit noch keine Pflege und Betreuung in Anspruch. Das ist angesichts der Altersverteilung der Befragten auch wenig verwunderlich, sind doch 42 Prozent der Teilnehmer zwischen 60 und 69 Jahren alt.

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Wer betreut die Befragten?

Von den 1.274 Befragten, die bereits Pflege in Anspruch nehmen, werden 880 von Angehörigen oder Freunden betreut - das ist ein Anteil von knapp 70 Prozent.

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Kurze Distanzen für die Familie

Genau zwei Drittel der Befragten haben Angehörige im Umkreis von 20 Kilometer ihres Wohnorts als Ansprechpartner zur Verfügung.

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Interessante Details der Umfrage

Knapp die Hälfte der Befragten gab an, dass sie in ihrem Umfeld Menschen haben, die sie ohne Bezahlung unterstützen würden. Pflege aus dem Umfeld ohne Bezahlung wäre allerdings nur für knapp 29 Prozent möglich. Gleichzeitig gaben aber 62 Prozent an, dass die Menschen in ihrem Umfeld zu wenig Zeit hätten, um sie zu pflegen.

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Eindeutiges Ergebnis für Pflege zuhause

98,5 Prozent der Befragten wünschen sich, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben zu können.

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Ist die Pflege zuhause leistbar?

Für 44 Prozent der Befragten wäre die Pflege in den eigenen vier Wänden leistbar, 56 Prozent könnten sich das nicht leisten. Die Umfrageteilnehmer ziehen mobile Dienste, betreutes Wohnen und 24-Stunden-Betreuung einer Unterbringung im Pflegeheim vor.

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Unterschiedliche Präferenzen

Je älter die Befragten sind, desto größer wird der Wunsch, zu Hause gepflegt zu werden. Aber auch die Akzeptanz für Pflegeheime steigt mit zunehmenden Alter.

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Betreutes Wohnen für Ältere wenig interessant

Mit zunehmenden Alter der Befragten sinkt die Zustimmung für betreutes Wohnen.

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Großteil für 24-Stunden-Betreuung

Eines zeigt sich über alle Altersstufen - die eindeutige Präferenz der 24-Stunden-Betreuung im Vergleich zum Pflegeheim.

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Wie belastend wäre das Verlassen der eigenen vier Wände?

Mit zunehmendem Alter steigt die Belastung der Befragten beim Verlassen der eigenen vier Wände an.

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