Die rote Handschrift der Kommunikation Burgenland

Die rote Handschrift der Kommunikation Burgenland
LH Doskozil (im Bild mit Landesholding-Chef Rucker) hat im Landhaus das Medienservice aufgestockt, jetzt kommt in der Holding, deren Aufsichtsratschef Doskozil ist, eine neue Medienagentur

Noch ist Robert Hierhold im 100-Quadratmeter-Büro im Technologiezentrum Eisenstadt fast allein, aber der Geschäftsführer der Kommunikation Burgenland GmbH wird bald Gesellschaft bekommen. Die 100-Prozent-Tochter der Landesholding Burgenland soll zu einer In-house-Agentur für die rund 70 Unternehmen mit 4.300 Mitarbeitern unter dem Holding-Dach wachsen. Der mittlerweile 43-jährige gebürtige Steirer Hierhold war lange Konzern-Sprecher der Wiener Stadtwerke und danach beim News-Verlag. In führender Funktion wird auch Leo Szemeliker dazustoßen. Der Burgenländer war viele Jahre Standard-Redakteur und später im Kabinett von SPÖ-Kanzler Werner Faymann. Aktuell ist Szemeliker Kommunikationschef der auch zur Holding gehörenden Krankenanstaltengesellschaft (Krages); diese Position ist aber schon ausgeschrieben.

Denn trotz Zentralisierung der Medienarbeit werden die großen Unternehmen weiterhin zumindest eigene Sprecher haben. Neben der Krages auch die Energie Burgenland, wo mit Jürgen Schwarz ebenfalls ein früherer Mitarbeiter von Faymann (und dessen Nachfolger Christian Kern) angedockt hat.

Die Kommunikation Burgenland GmbH gehört zu den Shared Services der Holding. Wie die Rechtsabteilung oder die Buchhaltung soll auch sie Leistungen zentral anbieten, erläutert Landesholding-Chef Hans Peter Rucker. Kommunikationsarbeit von der Presseaussendung bis zum internen Newsletter für Mitarbeiter, vom Video bis zum Podcast erfolgt aus einer Hand, statt von den einzelnen Holding-Firmen selbst erledigt oder von außen zugekauft zu werden. Eingliedern statt Auslagern ist auch die Maxime von LH und Holding-Aufsichtsratschef Hans Peter Doskozil, der den Personalstand des Landes in einem Jahr um 18 Prozent aufgestockt hat.

Wie viele Mitarbeiter die Kommunikation Burgenland bekommt, sei „nicht in Stein gemeißelt“, heißt es. Das hänge auch vom Aufgabenspektrum ab, jedenfalls sollen auch extern Leistungen angeboten werden, zum Beispiel fürs Land. Damit stellt sich auch die Frage nach der künftigen Rolle des Landesmedienservice im Landhaus, das unter der Leitung von Hans Niessls früherem Pressesprecher Christian Bleich mit 12 Mitarbeitern so gut bestückt ist wie wohl noch nie. Das fast doppelt so große rote Kärnten findet mit 16 Mitarbeitern das Auslangen.

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