Die Polizei ist jetzt auch mit dem Fahrrad auf Streife
An Andreas Magdics liegt es nicht, dass das Burgenland so lange ein weißer Fleck auf der Karte der Fahrradpolizei geblieben ist. Als der heute 29-jährige Südburgenländer 2016 in den Polizeidienst eingetreten ist, nahm er sich vor: „Sobald es eine Fahrradpolizei gibt, will ich dabei sein.“ Am 1. Juli war es soweit: Als letztes Bundesland schickt seither auch das Burgenland Radpolizisten auf Streife. Dass der fahrbare Untersatz ein E-Bike ist, nimmt Magdics in Kauf. Privat radelt der Revierinspektor ohne elektrischen Antrieb.
Magdics, der in Neudörfl seinen Dienst versieht, hat sich wie 13 Kollegen (darunter eine Frau) freiwillig für diese „Sonderverwendung“ gemeldet (bundesweit: 338 Fahrradpolizisten).
In den drei nördlichen Bezirken Neusiedl am See, Eisenstadt-Umgebung und Mattersburg gibt es nun einmal pro Woche einen 12-stündigen Streifendienst auf E-Bikes. Die rund 5.000 Euro teuren Dienstfahrräder (neun wurden angeschafft) können bis zu 25 km/h schnell fahren und haben eine Leistung von 600 Watt und eine Reichweite bis zu 300 Kilometer. Damit bewältigen Magdics und sein 57-jähriger Kollege, Gruppeninspektor Michael Unger, auch die Serpentinen zur Burg Forchtenstein – wenn es denn sein muss. Stütz- und Ausgangspunkt des Streifendienstes ist für den uniformierten Fahrraddienst (uFD) zwar immer der Bezirksvorort, aber der ganze Bezirk gehört zum Revier.
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Auch die Aufgaben unterscheiden sich nicht von denen anderer Polizisten, aber es wird ein Schwerpunkt auf verkehrspolizeiliche Agenden gelegt. Radler musste der uFD in Mattersburg noch nicht abmahnen, nur einen telefonierenden Autofahrer.
Die Fahrradpolizei ist das ganze Jahr über auf der Straße – solange das Wetter Radfahren erlaubt. Und wenn sich der uFD im Norden bewährt, ist eine Ausweitung auf den Landessüden durchaus möglich.
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