Die Kraft der Sonne auch am Arbeitsplatz

Die Kraft der Sonne auch am Arbeitsplatz
Das in Jennersdorf ansässige Unternehmen Tridonic forscht an Leuchtmitteln, die neben Licht auch Vitamin D erzeugen. Vor allem Büros sollen von der patentierten Lösung profitieren

Es ist gerade in den Wintermonaten ein immer wieder aufkommendes Thema: Wie halte ich meinen täglichen Bedarf an Vitamin D möglichst hoch? Ohne Sonne, und bedeckt mit vielen Schichten an Kleidung, ist dies in unseren Breitengraden ein immer wieder diskutiertes Problem. Ein Mangel des wichtigen Vitamins geht oft mit körperlichen und mentalen Beschwerden einher.

Um hier eine Lösung zu bieten, forscht im Jennersdorfer Technologiezentrum das Unternehmen Tridonic an einer neuen LED-Variante. „Es ist ein ,Neue-Welt-Problem‘, das mit unserer Arbeit in Büros zusammenhängt“, erklärt Simon Meitz, seit zwei Jahren leitender Entwickler des patentierten Projekts. Schon die Masterarbeit des Absolventen der technischen Physik handelte davon.

Täglicher Gebrauch

Während klassische Tageslichtlampen das Sonnenlicht ohne UV-Strahlung simulieren und UVB-Lampen als Medizinprodukte nicht für die dauerhafte Nutzung klassifiziert sind, forscht Tridonic an einer Alltagslösung.

Eine Kombination aus weißen und UVB-LED soll eine klassische Lichtstimmung erzeugen und gleichzeitig die Bildung von Vitamin D in der Haut ermöglichen.

„Unser Plan wäre, dass man die Module überall einbauen kann. Die Idee ist, dass aus dem Land der Sonne, dem Burgenland, das Sonnenlicht wieder in die Büros kommt“, erklärt Meitz, wobei jede Art von Innenbeleuchtung möglich sei.

Aktuell sind nicht klassische Glühbirnen angedacht, sondern lineare Lichtquellen. Wobei das laut Meitz grundsätzlich auch möglich wäre: „Vom Prinzip her ginge das, aber es wird vom Platz her schwieriger.“

Die Kraft der Sonne auch am Arbeitsplatz

In Jennersdorf wird an LED-Technologien geforscht.

Damit die UV-Sicherheit gegeben ist, wurden bereits Inhouse-Messungen positiv absolviert. Auch extern arbeitet ein Unternehmen gerade an der gesundheitlichen Kontrolle und Einhaltung der geforderten Grenzwerte.

Simon Meitz ist sich jedoch sicher: „Es ist definitiv möglich, das erlaubte Maximum an UV-Licht nicht zu überschreiten, aber dennoch signifikant Vitamin D zu erzeugen.“ Der Tagesbedarf soll dadurch idealerweise auch bei einem Bürojob erreicht werden. Mindestens zwei weitere Jahre Forschungsarbeit werden nun für die Produktentwicklung bis zu einer möglichen Markteinführung erwartet.

Anfangs sei die Idee noch utopisch gewesen, weil auch die Wissenschaft noch wenige Möglichkeiten aufzeigte. „Das könnte ein Leuchtturmprojekt für uns werden“, so Meitz.

Von den Kosten unterscheidet sich ein Vitamin-D-Panel nur durch zusätzliche UV-Lampen. Diese seien jedoch 50- bis 100-Mal so teuer, als eine herkömmliche LED. Die Lichteffizienz der neuen Module sei „geringer, aber nicht signifikant“.

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