Außenhandel: Exporte nach Russland nur leicht gesunken

Außenhandel: Exporte nach Russland nur leicht gesunken
Hohe Energiepreise lassen Österreichs Außenhandelsdefizit von Jänner bis Oktober 2022 auf 16 Milliarden Euro anwachsen.

Österreichs Außenhandel ist im Zeitraum Jänner bis Oktober 2022 im Vergleich zum Corona-Jahr davor deutlich gewachsen. Allerdings blieb unter dem Strich ein Defizit von knapp 16 Mrd. Euro und war deutlich größer als im Vergleichszeitraum 2021 mit nur rund 10,1 Mrd. Euro, geht aus vorläufigen Daten der Statistik Austria von heute, Montag, hervorgeht. Allein im vergangenen Oktober belief sich das Passivum demnach auf etwa 1,9 Mrd. Euro.

Teure Energieexporte

Das größere Defizit lässt sich mit den zum Teil massiven Preissteigerungen bei Energieimporten erklären. "Obwohl Österreich in den ersten zehn Monaten 2022 im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2021 die Menge der Gasimporte um 40,1 Prozent reduziert hat, wurde den Importpartnern dafür um 127,8 Prozent mehr Geld überwiesen", erklärte Statistik Austria-Chef Tobias Thomas.

Russland und Ukraine

Interessante Daten gibt es zu Russland und der Ukraine:

So gingen die Exporte nach Russland trotz des Krieges nur geringfügig um 6,3 Prozent auf 1,5 Mrd. Euro zurück. Zur Jahresmitte gab es sogar noch ein leichtes Plus. Geliefert wurden vor allem medizinische und pharmazeutische Produkte. Importseitig gab es ein markantes Plus von 98,9 Prozent auf 6,86 Mrd. Euro auf. Grund war der gestiegene Gaspreis, Gas war für Österreich nach wie vor das mit Abstand wichtigste Importgut aus der Russischen Föderation. 

Bei den Einfuhren aus der Ukraine gab es im Zehnmonatszeitraum der Statistik zufolge einen Zuwachs von 13,9 Porzent auf 1 Mrd. Euro. Bezogen wurden vor allem Erze und Metallabfall. Parallel dazu brachen die österreichischen Ausfuhren in die Ukraine um 20,3 Prozent auf 0,4 Mrd. Euro ein. Die wichtigste Produktgruppe waren medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse.

Handel mit der EU

Insgesamt zogen von Jänner bis Oktober 2022  die Einfuhren gegenüber 2021 um 21,2 Prozent auf 176,95 Mrd. Euro an, die Ausfuhren um 18,4 Prozent auf 160,95 Mrd. Euro. Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich Waren im Wert von 115,95 Mrd. Euro - ein Anstieg von 18,9 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode. Der Wert der Exporte in die anderen EU-Länder erhöhte sich um 19,3 Prozent auf 110,63 Mrd. Euro. Das heimische Handelsbilanzdefizit mit der EU vergrößerte sich von 4,81 auf 5,33 Mrd. Euro.

Die Importe aus Nicht-EU-Ländern, allen voran China, kletterten zwischen Jänner und Oktober 2022 um 25,9 Prozent auf 61 Mrd. Euro, die Exporte in die Drittstaaten um 16,5 Prozent auf 50,3 Mrd. Euro - auch hier bilanzierte Österreich mit einem Fehlbetrag von rund 10,7 Mrd. Euro negativ.
 

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