Diagnose Krebs: Wie sage ich es meinem Kind?

Diagnose Krebs: Wie sage ich es meinem Kind?
Die Krebshilfe Burgenland hilft Eltern, richtig mit Kindern zu kommunizieren. Am Freitag gibt es ein Online-Seminar zum Thema.

Im ersten Lockdown sind deutlich weniger gynäkologische Tumore wie Eierstock- oder Brustkrebs diagnostiziert worden. Das geht aus einer österreichweiten Erhebung an den wichtigsten gynäkologischen Zentren hervor (der KURIER hat berichtet). Weniger Diagnosen bedeuten aber nicht, dass es weniger Erkrankungen gibt, sagt ein Mediziner der Uniklinik Innsbruck.

Bei der Krebshilfe Burgenland ist von einem Rückgang an Klienten nichts zu bemerken, wie Geschäftsführerin Andrea Konrath im KURIER-Gespräch erklärt. „Das genaue Gegenteil ist der Fall“, so Konrath. Während 2019 etwa 1.000 Personen das Angebot der Krebshilfe Burgenland in Anspruch genommen hatten, waren es im Vorjahr rund 1.300.

Angebote verstärkt angenommen

Die lange Dauer des Lockdowns und die Pandemie würden bei Betroffenen zusätzlich Ängste auslösen und zu Depressionen führen. Angebote von Psychotherapeuten werden verstärkt angenommen. Unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen könne man auch weiter das Angebot in den sieben Beratungsstellen des Landes nutzen, sagt Konrath.

Die Diagnose Krebs ist für die Betroffenen zunächst ein Schock. Der Alltag ist voll mit Arztbesuchen und Therapien. Oft beschreiben das Patienten als „Rad, das sich immer weiterdreht“, „von einem Termin zum nächsten hetzen“ oder auch „Stress, Erschöpfung, Schmerzen“.

Die emotionalen Auswirkungen auf die erkrankte Person und deren Familie sind komplex und individuell unterschiedlich. Fragen nach der Bedeutung der Krankheit für die Betroffenen und deren Angehörigen tauchen auf, oder danach, wie man die Kinder informieren soll.

Fragen stellen

Ziele in der psychoonkologischen Betreuung von Kindern und Jugendlichen sind unter anderem die Auseinandersetzung mit Fragen wie „Bin ich schuld?“, „Ist Krebs ansteckend?“, „Bekomme ich auch Krebs?“ – angepasst an Alter und Entwicklungsstand des Kindes. Im Rahmen des Projekts „Mama/Papa hat Krebs“ bietet die Krebshilfe kostenlose Beratung an.

Online-Seminar mit Psychologin

Am Freitag, 22. Jänner (Beginn: 9 Uhr), lädt die Krebshilfe mit den Kinderfreunden zu einem Online-Seminar, bei dem Psychologin Anja Skarits-Haas Fragen beantwortet: Unter anderem werden Gründe für Eltern erörtert, die Krebserkrankung ihren Kindern nicht zu sagen. Oder warum doch – beziehungsweise wann der richtige Zeitpunkt dafür ist.

Anmeldung für das Webinar per eMail: caroline.kolonovits@bgld.kinderfreunde.at;

www.krebshilfe-bgld.at

Kommentare