Corona-Krise: Designerin verliert nicht den Faden
Kreativität gehört zum Beruf von Designerin Martina Mohapp. Auch in Zeiten der Pandemie ist die Unternehmerin erfindungsreich. Selbst wenn die Voraussetzungen alles andere als einfach sind.
Dass die Feier zu ihrem 30-jährigen Firmenjubiläum in Stoob heuer ausfällt, nimmt sie gelassen. Nicht nur ihr eigenes Fest, auch andere große Feierlichkeiten können seit dem Frühjahr nicht stattfinden. „Jetzt fällt auch die Ballsaison ins Wasser“, sagt Mohapp.
Während die Nähmaschinen sonst zwischen September und März für das passende Outfit bei den Tanzvergnügen rattern, sind sie dieses Jahr außer Takt geraten. Doch sie wolle nicht klagen. „Man muss versuchen, das beste aus der Situation zu machen.“
Noch mehr als sonst will Mohapp nun mit maßgeschneiderten Lösungen und Angeboten punkten. Gefragt seien momentan etwa edle Roben für kleinere Feste im Familienkreis.
Das Kleid für das bevorstehende Weihnachtsfest würde schon das ein oder andere Mal bei ihr in Auftrag gegeben. „Jetzt ist es so, dass man am Sonntag mit der Familie essen geht. Die eine oder andere Dame will sich jetzt etwas Gutes tun und bestellt sich dafür etwa einen Hosenanzug oder ein Kleid.“
Hochzeit in Schwarz
Auch das Dirndl im burgenländischen Blaudruck, das frau immer schon haben wollte, wird jetzt in Auftrag gegeben. Es seien vor allem Damen reiferen Alters, die sich kleidermäßig ihre lang gehegten Träume erfüllen möchten.
Aber auch jüngere Kunden kommen mit extravaganten Wünschen ins Modeatelier. So habe sie den Auftrag für eine Braut, die sich im Dezember bei einer Feier im Freien traut, ein schwarzes Brautkleid anzufertigen.
Dabei sei das schwarze Outfit am schönsten Tag des Lebens gar nicht neu: „Sieht man sich Hochzeitsfotos von früher an, sieht man, dass die Bräute damals auch Schwarz getragen haben.“
Masken für Weihnachten
In ihrem Modeatelier bekommt jeder Kunde, jede Kundin einen eigenen Termin. „Ich nehme mir viel Zeit für die Beratung.“
Auch Masken aus edlen Stoffen und mit Monogramm einer südburgenländischen Stickerin sind derzeit begehrt. Für Weihnachten gibt es schon die passenden Kreationen.
Vor Kurzem wurde Martina Mohapp zur Innungsmeisterin für 171 Kleidermacher im Burgenland wiedergewählt. Sie rät ihren Kollegen zur Geduld.
Sie selbst habe ihre Mitarbeiterin in Kurzarbeit melden müssen. Auch wenn die Fördermittel erst nach und nach geflossen sind, habe sie Verständnis. „Es muss ja alles geprüft werden und Hand und Fuß haben.“
Mittlerweile seien die Aufträge nach einer Durststrecke wieder mehr geworden. „Meine Mitarbeiterin ist jetzt nach der Kurzarbeit wieder voll im Betrieb.“
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