Maskenpflicht führt zu teils hohen Umsatzeinbußen im Handel
Die bundesweite Maskenpflicht in allen Geschäften bleibt für den Handel nicht ohne Folgen. "Kauffreude stimulierend ist das natürlich nicht, aber das hängt nicht nur mit der Maskenpflicht zusammen, sondern mit der Gesamtsituation", sagte WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik zur APA. Besonders stark betroffen seien die großen Einkaufsstraßen mit Umsatzeinbußen von bis zu 15 Prozent und die Einkaufszentren mit Rückgängen weit über 20 Prozent, heißt es seitens des Handelsverbands.
"In den Innenstadtlagen sehen wir aktuell eine etwas geringere Auswirkung sowie ein Stadt-Land Gefälle - je größer die Stadt, desto stärker die negativen Effekte", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. In den kleineren Innenstadtlagen liege der maskenbedingte Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich. Im Branchenvergleich sei der stationäre Modehandel mit Rückgängen von bis zu 50 Prozent am stärksten betroffen.
"Alle Bereiche, wo es ums Verweilen und Gustieren geht, sind mit der Maske halblustig", sagte Trefelik. Der Mund-Nasen-Schutz werde aber nicht mehr so verteufelt wie im April. Handelsverband-Chef Will hofft, dass kühles Wetter einen Kollateralschaden abmildert und ein gewisser Gewöhnungseffekt an die Maske beim Shoppen eintritt.
Die Kundenfrequenz sei bereits vor der österreichweiten Maskenpflicht weit unter dem Vorjahresschnitt gelegen, so Will. "Bundesweit gehen wir weiterhin von maskenbedingten Umsatzverlusten im Ausmaß von rund einer halben Milliarde Euro monatlich aus." Allein in der Bundeshauptstadt Wien dürfte das Umsatzminus bei 100 Mio. Euro pro Monat liegen.
Einbußen
Von Jänner bis Juli verzeichnete der stationäre Einzelhandel in Österreich einen Umsatzrückgang von 3,8 Prozent oder mehr als 1 Mrd. Euro. Handelsobmann Trefelik hält nichts von Durchschnittszahlen. "Manche Händler erlebten ein Minus von 30 Prozent, manche spürten wenig Veränderung und einige hatten ein Plus von etwa 10 Prozent", so der Branchenvertreter. Im Modehandel seien die Umsätze von Jänner bis Juli im Schnitt um ein Viertel unter dem Vorjahr gelegen.
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