Burgenlands FPÖ peilt bei der Nationalratswahl Platz 2 an

Burgenlands FPÖ peilt bei der Nationalratswahl Platz 2 an
Die EU-Wahl mit Platz 1 im Bezirk Jennersdorf und zweiten Plätzen in Mattersburg und Neusiedl beflügelt die FPÖ-Spitze (Petschnig, flankiert von Tschürtz und Smolej). Grüne stellen Kandidaten vor

Der "historische" Erfolg bei den jüngsten EU-Wahlen lässt die FPÖ im Burgenland für die kommenden Wahlgänge auf weitere Meilensteine hoffen. 

Bei der Nationalratswahl am 29. September möchten die burgenländischen Blauen "zweitstärkste Partei werden", sagte Landesparteichef Alexander Petschnig am Mittwoch in Eisenstadt. Nachsatz: "Ob SPÖ oder ÖVP hinter uns liegen, ist mir ziemlich egal".

Wie im Bund konnte die FPÖ auch im Burgenland am stärksten zulegen (ein Plus hatten sonst nur die Neos), für Platz eins reichte es aber nur im südlichsten Bezirk Jennersdorf. 

Landesweit blieb die FPÖ mit 25,1 Prozent noch hinter SPÖ (29,8 %) und ÖVP mit 27,9 Prozent. Aber so gering wie dieses Mal war der Rückstand auf Rot und Schwarz nicht einmal bei der Nationalratswahl 2017, nach der es im Bund zur Koalition von ÖVP und FPÖ gekommen war.

Fast so gut wie im Bezirk Jennersdorf sei es in den Bezirken Neusiedl am See und Mattersburg gelaufen, wo die Blauen Platz zwei erobert haben; ebenso in den Städten Neusiedl und Oberwart (vor der SPÖ) und Mattersburg (vor ÖVP). 

Besondere Genugtuung bereitet Petschnig das Ergebnis der EU-Wahl in Bad Sauerbrunn: Im Kurort regiert mit Gerhard Hutter ein Listenbürgermeister, der im Landtag aber zum SPÖ-Klub gehört, außerdem kommt auch SPÖ-Klubchef Roland Fürst aus der Gemeinde. Erster war am Sonntag aber die FPÖ.

Die SPÖ sei "nervös und unrund, das System wankt", meint Petschnig über den früheren Koalitionspartner in der Landesregierung. Dass SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil nach der EU-Wahl wieder einmal die Bundespartei aufs Korn genommen hat, ist für Petschnig "eine Ablenkung vom eigenen Versagen". 

Apropos: Doskozils Versicherung, die Bundespolitik sei für ihn abgeschlossen, glaubt Petschnig nicht.

Der ÖVP sei bei der EU-Wahl zwar noch eine bemerkenswerte Mobilisierung und ein kleineres Minus als im Bund gelungen, so der FPÖ-Obmann. Aber: Dass die Volkspartei das im Herbst wiederholen kann, bezweifelt er. 

Burgenlands FPÖ peilt bei der Nationalratswahl Platz 2 an

Die burgenländischen Grünen gehen mit Philip Juranich an der Spitze in die Nationalratswahl, dahinter folgen Samara Sanchez Pöll und Nikolas Brunäcker (v. li.)

Die Nationalratswahl war am Mittwoch auch Thema bei den Grünen. Die Partei präsentierte die Landeskandidaten für die Herbstwahl. Philip Juranich steht an der Spitze, dahinter folgen Samara Sanchez Pöll und Nikolas Brunäcker. Wahlziel ist ein Landesmandat, dazu bräuchte es mehr als 12 Prozent. 

Ein „sportliches Ziel“, wie Juranich, Stellvertreter von Landessprecherin Anja Haider-Wallner, einräumte. 2019 erreichten die Grünen gut acht Prozent. Der aktuell einzige Burgenländer in der Riege der Grünen-Nationalräte, der Siegendorfer Michel Reimon, kandidiert im Herbst nicht mehr.

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