Burgenland will eigene Medizinuni: 1.000 Euro Stipendium für Medizinstudenten

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Das Burgenland bietet Medizinstudenten ein Stipendium von 1.000 Euro monatlich. Die Studenten verpflichten sich, die Facharztausbildung im Burgenland zu absolvieren und dort fünf Jahre zu arbeiten.

Das Burgenland kämpft gegen den Ärztemangel mit einem zweigleisigen Plan: In drei bis vier Jahren soll eine eigene Medizinuniversität entstehen, bis dahin werden Medizinstudenten mit Burgenland-Bezug mit einem lukrativen Stipendium gelockt.

1.000 Euro pro Monat erhalten sie, wenn sie sich verpflichten, ihre Facharztausbildung im Burgenland abzuschließen und anschließend für mindestens fünf Jahre im Land zu arbeiten.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) verkündete den Plan am Dienstag und betonte die Notwendigkeit, die Gesundheitsversorgung im Burgenland zu stärken. Die Investitionen in die Gesundheitsinfrastruktur und die Anpassung der Ärztegehälter zeigten bereits Erfolge, so Doskozil. Die Zahl der Bewerbungen für Primararztstellen sei gestiegen.

Das neue Stipendienmodell soll an das bisherige mit der Donau Privatuniversität in Krems anknüpfen, das nun eingestellt wird. Die Zeit bis zur Eröffnung der eigenen Uni soll mit dem Stipendium überbrückt werden.

Burgenland will eigene Medizinuni: 1.000 Euro Stipendium für Medizinstudenten

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (re.) und Franz Jürgen Öller, kaufmännischer Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland.

Als potenzielle Standorte für die neue Medizinuni werden das neue Schwerpunktkrankenhaus in Oberwart und der Fachhochschulstandort in Pinkafeld genannt. Betreiber soll das Land Burgenland beziehungsweise die Gesundheit Burgenland sein.

Das Stipendium ist für alle Medizinstudenten an staatlich anerkannten österreichischen oder europäischen Universitäten zugänglich, die ihren Haupt- oder Nebenwohnsitz im Burgenland haben. Die Förderung gilt sowohl für Studienanfänger als auch für fortgeschrittene Studenten und umfasst 1.000 Euro pro Monat für die Zeit der Mindeststudiendauer von zwölf Semestern mit zwei Toleranzsemestern. Voraussetzung für die Förderung sind studentische Erfolge und soziales Engagement.

Mit rund 50 Stipendiaten pro Jahr rechnet Doskozil, wobei die bisherigen Kosten von 8 bis 10 Millionen Euro jährlich durch das neue Modell gesenkt werden sollen.

Neben dem Stipendienmodell soll auch das Anstellungsmodell für die Ausbildung in der Krankenpflege auf Hebammen und andere Berufe ausgedehnt werden. Das Modell, das sich laut kaufmännischem Geschäftsführer der Gesundheit Burgenland Franz Öller bewährt hat, soll die Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau sichern.

Um die Spitäler zu entlasten, werden außerdem Gesundheitszentren in den Gemeinden etabliert. Das erste Zentrum in Güssing soll Lücken im niedergelassenen Bereich schließen. Doskozil betont, dass das Land mit diesen Maßnahmen eine Aufgabe im Interesse der Bevölkerung übernimmt, die eigentlich nicht in seiner Zuständigkeit liegt.

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