23 Gipfelsiege im Burgenland an nur einem Tag - geht das?

Rolf Majcen am Großen Hirschenstein, mit 862 Metern Seehöhe die zweithöchste Erhebung des Burgenlandes.
Der Niederösterreicher Rolf Majcen hat sich besonderen Rekorden verschrieben. Am Donnerstag will er 23 Gipfelkreuze besuchen - im Burgenland.

Im östlichen Flachland sind echte Herausforderungen für waschechte Alpinisten selten. Gerade im Burgenland braucht es da schon ein gehöriges Maß an Kreativität, um spannende Touren zu planen.

Der Niederösterreicher Rolf Majcen hat sich deshalb etwas Außergewöhnliches einfallen lassen: eine Tour zu 23 burgenländischen Gipfelkreuzen an nur einem Tag.

Unglaublich, finden Sie? Wir auch, weshalb wir den Extremsportler, der erst unlängst sogar ins Guinness Buch der Rekorde gerodelt ist, nach seiner Motivation gefragt haben.

"Es geht bei dem Projekt nicht um körperliche Leistung, sondern um das Gesamterlebnis und den Zugang zu dieser Aktion: Kaum einer wird alle Gipfelkreuze im Burgenland kennen, wohl keiner war bei allen Gipfelkreuzen, sicher keiner hat alle an einem Tag besucht", sagt der leidenschaftliche Sportler aus dem niederösterreichischen Teesdorf (Bezirk Baden).

Wie kam es zur Idee?

Die Idee zum Projekt ist spontan entstanden, denn eigentlich ist Majcen gerade mit der Finalisierung eines anderen Projekts beschäftigt. Die geplante Multimediashow "Berge Burgenlands" wird allerdings erst im Herbst fertig.

Im Zuge dessen hat der 57-jährige Niederösterreicher alle Gipfelkreuze des Burgenlandes recherchiert und auch besucht. Und das war gar nicht so einfach, denn die Informationen im Internet war spärlich. "Also habe ich eine sehr gute Wanderkarte genommen und habe jeden Zentimeter nach Gipfelkreuzen abgesucht", beschreibt Majcen seine Recherche. Wichtigstes Kriterium: Das Kreuz muss auf einer Erhebung stehen und nicht einfach nur auf einem Plateau.

23 Gipfelkreuze von Nord bis Süd

Am Donnerstag dieser Woche will er alle 23 Gipfelkreuze des Landes nun an nur einem Tag besuchen. Start ist im nördlichen Burgenland um 5 Uhr früh, das Ziel im Südburgenland will Majcen laut Plan gegen 22.30 Uhr erreichen.

Die Strecken zwischen den einzelnen "Bergetappen" legt der Niederösterreicher freilich mit dem Pkw zurück. Die Höhenmeter zu den Gipfelkreuzen dann aber natürlich zu Fuß. Rund 1.341 Höhenmeter sind in einer Gehzeit von etwas mehr als 11,5 Stunden geplant. Ein Klacks für den erfahrenen Alpinisten, der auch dieses Vorhaben minutiös geplant hat, wie auf der folgenden Karte zu sehen ist:

Startpunkt der Tour ist der Kalvarienberg in Neusiedl am See, mit einer Seehöhe von 159 Metern die niedrigste Erhebung an diesem Tag. "Aber mit einer wahnsinnig schönen Aussicht, wie übrigens bei fast allen der 23 Gipfelkreuze", schwärmt Majcen beim Gespräch mit dem KURIER.

Spektakuläre Gipfelkreuze im Burgenland

Zwar gebe es im Burgenland eigentlich keine richtigen Berge, die Gipfelkreuze seien dafür umso größer und spektakulärer, meint der Niederösterreicher. "Viele Menschen in den einzelnen Ortschaften wissen gar nicht, dass es gleich ums Eck ein Gipfelkreuz gibt." Die Aktion solle auch dazu motivieren, diese einmal zu besuchen.

Weiter geht es dann zum Kirchberg bei Donnerskirchen, wo auf 269 Metern Seehöhe das Sühnekreuz zu finden ist - mit einem "Aufstieg" von fast 100 Höhenmetern einer der beschwerlichsten Wege des Tages.

Dann folgt der Seeberg (211 Meter Seehöhe) bei Oggau und nur zehn Minuten später der Kogel in St. Margarethen (224).

Weiter geht´s zum Hetscherlberg nach St. Georgen an der Leitha (259), rund 60 Höhenmeter sind dort zu bewältigen.

Dann folgen der Wurthberg (327) bei Bad Sauerbrunn, der Hohe Stein (420) in Wiesen und der Hausberg (485) von Forchtenstein mit den "Drei Kreuzen".

Höher hinauf führt der nächste Aufstieg auf den Heuberg (748), ebenfalls bei Forchtenstein.

Mit dieser Erhebung sind alle Gipfel des Nordburgenlands bezwungen, die nächste Stationen liegen im Mittelburgenland.

Dort stehen der Goldvaterberg (510) in Oberpetersdorf, der Lampelberg (350) in Kobersdorf, der Pauliberg (761) in Landsee und das Bischofkreuz im Gfangerwald (300) bei Raiding auf dem Programm.

Hinauf auf den Geschriebenstein

Dann geht es weiter mit dem Auto nach Steinberg-Dörfl hinauf auf den Burgstallberg (350 Meter, ehe die wirklich "hohen" Berge des Burgenlandes warten - der Geschrieben- und der Hirschenstein.

Gegen 15 Uhr will Rolf Majcen dann im - für burgenländische Verhältnisse - hochalpinen Gebiet angekommen sein, am Geschrieben- (884) und Hirschenstein (862).

Danach geht es direkt nach Bernstein, wo der Kienberg (805) bezwungen werden will. Damit findet die Tour im Bezirk Oberwart ihr Ende, gegen 18.15 Uhr will Majcen den Tobajer Kogel (272) im Bezirk Güssing erreichen.

Von dort ist es dann nicht mehr weit zum Lahmberg (316) bei Strem und zum Schlößlberg (324) bei Mogersdorf.

Zum Finale bleiben noch weitere drei Erhebungen im Bezirk Jennersdorf: Der Tafelberg (363) bei Jennersdorf, der Stoagupf (360) bei Grieselstein und der Stadelberg (418) bei Bonisdorf an der burgenländisch-slowenischen Grenze.

22.30 Uhr soll es laut Plan da bereits sein, Rolf Majcen wird wohl mit einer Stirnlampe unterwegs sein. Er geht davon aus, dass er die Tour im geplanten Zeitrahmen schafft. 

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