Burgenländische Familie flüchtet mit Baby aus Kiew

Burgenländische Familie flüchtet mit Baby aus Kiew
Familie aus Eisenstadt reiste vor zwei Wochen zu Leihmutter nach Kiew. Dann brach plötzlich der Krieg aus. Heute versuchen sie die Flucht.

Das Schicksal der Familie Bednar aus Eisenstadt steht exemplarisch für die vielen Menschen, die vom Kriegsausbruch in der Ukraine überrascht wurden.

Vor zwei Wochen war Georg Bednar mit seiner Frau Irene in die ukrainische Hauptstadt gereist. Die beiden freuten sich auf den Besuch, galt er doch der damals noch hochschwangeren Leihmutter. Die Geburt des Kindes wurde mit großer Vorfreude erwartet.

Doch dann brachen die Wirren des Krieges über die Ukraine herein. Das Kind kam am Freitag vergangener Woche zur Welt. Die ersten Stunden und Tage verbrachte das Baby gemeinsam mit seiner Leihmutter im Bunker des Krankenhauses, wie der ORF Burgenland am Sonntag berichtete.

Leihmutter und Eltern im Bunker

Das Ehepaar Bednar saß derweil ebenfalls in einem Keller, um so vor möglichen Angriffen möglichst geschützt zu sein. Zwei Tage lang mussten die Bednars dort ausharren. Ihre kleine Tochter konnten sie da noch nicht sehen. Am Sonntag war an eine Abreise noch nicht zu denken, wie Georg Bednar an diesem Tag dem ORF Burgenland sagte.

Und auch am Dienstag war die Lage in Kiew laut ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz, der im ORF-Interview an die vielen Einzelschicksale in Kiew erinnerte, alles andere als sicher.

ZIB-Korrespondent Wehrschütz aus Kiew

Doch am Mittwoch in der Früh dürfte dann alles ganz schnell gegangen sein. Laut KURIER-Informationen aus dem Außenministerium dürfte die Flucht der Familie inklusive Baby unmittelbar bevorstehen.

Die Drei befanden sich in den Morgenstunden in der ungarischen Botschaft und warten auf einen Korridor, der sie aus der Stadt hinausführen soll. Von Kiew bis zur ungarischen Grenze sind es rund 800 Kilometer, die Autofahrt dauert circa elf Stunden. 

Am Vormittag meldete sich Georg Bednar erstmals via SMS. Er schreibt: "Der Support von allen ist unfassbar und ich bin sehr dankbar. Deutsche und Norweger Pärchen waren mit uns, die wurden einfach zurückgelassen und müssen es auf eigene Faust versuchen". 

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