Burgenländer bringen Bildung ins Flüchtlings-Ghetto

Eine Gruppe von Kindern und ein Mann posieren mit einem Schild „Menschheitsfamilie“.
„Karawane der Menschlichkeit“ finanziert Schulen und Hilfsprojekte für Vertriebene im Libanon.

Im Mai ist die „Karawane der Menschlichkeit“ zu einer neuen Hilfsaktion in den Libanon aufgebrochen. Pascal Violo aus Güssing, der Gründer der Organisation, und seine Helfer hatten dabei ein großes Ziel vor Augen: Kindern in den trostlosen Flüchtlingsvierteln Lebensfreude zu schenken.

„Unser Team war eine bunte Mischung aus Künstlerinnen, Clowns, Musikerinnen und freiwilligen Helfern“, erzählt Violo nach seiner Heimkehr ins Burgenland. In den Libanon hat er nicht „nur“ Hilfsgüter gebracht; den geflüchteten (Waisen-)Kindern in zwei der weltweit größten Flüchtlings-Ghettos wurden auch Zirkus-Shows, Musik und Malworkshops geboten.

Mittlerweile finanziert die burgenländische Hilfsorganisation schon zwei Schulprojekte im Libanon. Die erste Bildungseinrichtung im Beiruter Flüchtlingsviertel Shatila wurde im Vorjahr gegründet. Der bislang einzigen Lehrerin namens Batoul wurden nun zwei neue Kolleginnen zur Seite gestellt.

„Wir konnten zwei Lehrerinnen fix anstellen. Shaymaa und Hiba sind 22 Jahre alt und waren auf der International University of Beirut“, erzählt Pascal Violo. Zu dritt unterrichten die motivierten jungen Lehrerinnen 200 Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren. Sie sind in etwa zu gleichen Teilen syrischer und palästinensischer Herkunft. In der Schule namens „Oxygen“ lernen sie Mathematik, Arabisch und Geschichte, was ihnen Perspektiven für ein späteres Leben außerhalb des Ghettos gibt.

Ein Lehrer verteilt Bücher an eine Klasse von Kindern, die Masken tragen.

Zwei Mädchen zeigen auf einem Globus auf Asien.

Eine Gruppe Kinder schaut Clowns bei einer Zirkusvorstellung zu.

Ein Lehrer hilft Schülern in einem Klassenzimmer mit ihren Papierarbeiten.

Ein lächelndes Mädchen steht vor einem Zelt in einem Flüchtlingslager.

Ein lächelnder Junge steht an einer Wand in einem Flüchtlingslager.

Ein lächelndes Mädchen steht an einem Türrahmen in einem Zelt.

Eine Gruppe von Menschen steht bei Sonnenuntergang mit erhobenen Händen auf einem Hügel.

Eine Gruppe Kinder schaut Clowns bei einer Zirkusvorstellung zu.

Zwei Mädchen präsentieren ihre Zeichnungen zusammen mit einem Mann vor einer Wand mit Buchstaben und Zahlen.

Drei Kinder halten Schilder mit der Aufschrift „Karawane der Menschlichkeit“.

Ein Clown hält die Hände eines kleinen Mädchens, während ein anderes Mädchen zusieht.

Ein Mädchen mit Maske malt ein Bild mit Flaggen und der Aufschrift „I love u“.

Eine Schülerin mit Hijab und Maske schreibt im Klassenzimmer.

Ein Mädchen mit Maske sitzt in einem Klassenzimmer und hält einen Pinsel hoch.

Eine Frau mit Clown-Make-up umringt von einer Gruppe Kinder, die ein selbstgemaltes Plakat betrachten.

Drei Frauen halten ein Schild mit der Aufschrift „Karawane der Menschlichkeit“.

Eine Gruppe von Kindern steht mit einem Mann, einer Frau und einer als Clown verkleideten Frau in einem Lager.

Eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen steht vor einem Gebäude mit einem „Caravan of Humanity“-Banner.

Vier junge Menschen posieren, eine hält eine Tafel mit der Aufschrift „Oxygen“.

Eine Frau mit zwei Jugendlichen, die ein T-Shirt mit der Aufschrift „Set a sign of humanity!“ trägt.

Eine Gruppe von Kindern wird von Musikern und Clowns unterhalten.

Eine Frau mit bemalten Wangen umarmt ein junges Mädchen.

Zwei Mädchen betrachten einen Globus und zeigen auf eine Stelle.

Eine Gruppe von Kindern und ein Mann halten Schilder mit der Aufschrift „Karawane der Menschlichkeit“.

Eine Gruppe von Menschen posiert lachend vor einem Gebäude mit vielen Stromleitungen.

Ein lächelnder Junge sitzt mit einem Buch in einem Klassenzimmer, andere Kinder tragen Masken.

Ein Mann hält ein Schild mit der Aufschrift „Menschheitsfamilie“ vor einer Klasse von Kindern, von denen einige Masken tragen.

Kurz vor der Abreise in den Libanon ereilte Pascal Violo ein Hilferuf aus einem weiteren libanesischen Flüchtlingsviertel. In „Burj al Barajnch“ leben zehntausende geflüchtete Menschen dicht an dicht gedrängt in bitterer Armut. Die Bevölkerungsdichte liegt bei ungefähr 40.000 Personen pro Quadratkilometer. Die Vertriebenen haben kein fließendes Wasser in ihren kargen Behausungen, Strom gibt es für maximal eine Stunde pro Tag.

Hilferuf einer Lehrerin

Die Lehrerin Mirvat schickte eine eMail an die „Karawane der Menschlichkeit“ mit der Bitte um Unterstützung. Ihre Schule mit 120 Kindern stand aus Geldmangel kurz vor der Schließung. Violo und sein Team haben daraufhin beschlossen, Spendengelder in die Jahresmiete für ein neues Schulgebäude (eine Drei-Zimmer-Wohnung) zu investieren und das Projekt langfristig zu unterstützen. Der Name der Schule: „Together we can“.

Als „Draufgabe“ haben Violo & Co. auch noch einem Zentrum für 80 Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen unter die Arme gegriffen – rund 5.000 Euro haben gereicht, um die Jahresgehälter der Betreuerinnen und die Erneuerung der Solaranlage zu bezahlen.

Mehr Infos zu den Hilfsprojekten von Pascal Violo & Co unter: karawane-der-menschlichkeit.org  

Kommentare