„Karawane der Menschlichkeit“ bringen Hoffnung ins Trümmerfeld

Eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen posiert mit einem Schild der „Karawane der Menschlichkeit“ in einem Flüchtlingslager.
Pascal Violo und sein Team helfen Menschen in Not in den trostlosesten Winkel der Erde. Zuletzt wurde ein Schulprojekt für Flüchtlingskinder im Libanon aufgebaut.

Seit einem Jahr ziehen Pascal Violo und sein Team mit der „Karawane der Menschlichkeit“ um die Welt. Die katastrophalen Zustände in griechischen Flüchtlingslagern haben den Güssinger im Sommer 2020 dazu inspiriert, seine Hilfsorganisation zu gründen.

In der Zwischenzeit wurden fünf Projekte für geflüchtete Menschen in Not verwirklicht: In Griechenland (Lesbos), Süditalien, Bosnien und an der türkisch-syrischen Grenze. Zuletzt hat die Karawane der Menschlichkeit im Libanon Station gemacht, um Kindern in Flüchtlingscamps mit dem Nötigsten zu versorgen – und auch, um ihnen Schulbildung zu ermöglichen.

Fast 13 Tonnen an Sach- und 17.000 Euro an Geldspenden wurden für den Hilfseinsatz gesammelt. Im Gepäck waren zum Beispiel 1.200 Paar Schuhe, die Heini Staudinger („GEA Waldviertler Schuhe“) beigesteuert hat.

Bei gigantischen Explosionen im Hafen von Beirut im August 2020 sind nach Schätzungen bis zu 300.000 Libanesen obdachlos geworden. Große Teile der Stadt sind bis heute völlig verwüstet. Es herrscht ein Versorgungsnotstand. Zusätzlich befinden sich circa zwei Millionen Flüchtlinge in dem kleinen Land zwischen Syrien und Israel.

Riesiges Flüchtlings-Ghetto

Anfang November ist das Team der „Karawane der Menschlichkeit“ in einem riesigen Flüchtlingslager in Beirut angekommen. Dem KURIER berichtet Pascal Violo, was er dort erlebt hat: „Tausende Menschen leben dort und werden als Menschen zweiter Klasse behandelt. Sie haben kaum Rechte, das Stromnetz bricht regelmäßig zusammen, Kinder erhalten keine Schulbildung, obwohl sie zum Teil schon jahrelang dort leben.“

Ein Mann posiert mit einem Mädchen mit Gesichtsbemalung und einem Jungen vor Zelten.

Drei Mädchen mit bemalten Gesichtern stehen im Freien.

Ein junges Mädchen mit bemalten Wangen steht vor einer Gruppe von Kindern.

Eine Gruppe Kinder tanzt mit einem Clown in einem Flüchtlingslager.

Ein lächelndes Mädchen mit Kopftuch umarmt eine Person mit Gitarre in einem Flüchtlingslager.

Zwei Clowns und ein junger Mann treten vor einer Gruppe von Kindern in einem Flüchtlingslager auf.

Ein kleines Mädchen mit lockigem Haar und einem Finger im Mund wird von jemandem gehalten.

Ein junges Mädchen hält eine Zeichnung der Erde mit bunten Figuren in der Hand.

Ein Mann mit einem T-Shirt der Organisation Karawane betrachtet mit einer Gruppe von Kindern Zeichnungen.

Ein lächelnder Junge hält eine Karte mit der Aufschrift „Love from Austria“.

Ein Mädchen mit Hijab und eine Frau als Clown verkleidet lächeln in die Kamera.

Eine Gruppe von Clowns posiert mit Musikinstrumenten im Freien.

Eine Gruppe Kinder hält Händchen in einem Flüchtlingslager.

Eine Frau trägt ein lachendes Mädchen auf dem Arm.

Zwei lachende Kinder sitzen mit Kartons mit Schlangenmotiv auf einem Sofa.

Ein Mann kniet mit einer Gruppe von Kindern, die rote Herzballons in die Luft halten.

Ein Mädchen hält eine Kiste mit einer Jacke und einem Stofftier in den Armen.

Eine Gruppe Kinder steht um Schulmaterialien herum und lächelt.

Vier Mädchen posieren in einer Gasse für ein Foto.

Eine Gruppe Kinder und zwei Erwachsene winken in die Kamera.

Eine Lehrerin mit Hijab schreibt Buchstaben auf eine weiße Tafel.

Ein junges Mädchen schreibt mit einem blauen Stift Zahlen auf eine weiße Tafel.

Ein Mann sitzt mit einer Gruppe von Kindern vor einem Gebäude.

Ein kleines Mädchen mit einem Pullover mit Blumenmuster steht im Freien.

Ein Junge mit bemalten Gesicht läuft durch ein Flüchtlingslager.

Ein lächelndes Mädchen blickt in die Kamera, im Hintergrund Clowns und andere Menschen.

Eine Frau als Clown verkleidet hält zwei kleine Kinder im Arm.

Ein älteres Mädchen trägt ein jüngeres auf dem Arm.

Zwei Musiker spielen Gitarre für eine Gruppe Kinder im Freien.

Dass Violo und seine Helfer überhaupt Zutritt zu dem von der Außenwelt abgeschotteten Flüchtlings-Ghetto bekommen haben, ist einer jungen Journalistin zu verdanken, die über die dortigen Zustände berichtet.

Durch sie lernt Pascal Violo auch eine 27-jährige Lehrerin namens Batoul kennen, die versucht, 200 Kinder inmitten des Chaos zu unterrichten: Am Boden sitzend in einem Raum, der keine Fenster hat. Ohne Stifte, ohne Tafel, ohne Hefte. „Unser Team war erschüttert. Sofort war klar, mit einem Teil der Spendengelder Unterrichtsmaterial zu kaufen. Jedoch war uns auch klar, dass Batoul mit ihren Schulkindern dringend geeignete Räumlichkeiten braucht“, erzählt Violo.

Schule für ein Jahr vorfinanziert

Einem Helfer vor Ort ist es tatsächlich gelungen, passende Räume zu finden. Die Karawane der Menschlichkeit hat das Schulprojekt mit rund 5.000 Euro für ein Jahr vorfinanziert.

Doch damit geben sich Pascal Violo und sein Team noch nicht zufrieden. Der Güssinger Menschenfreund möchte die Schule im Beiruter Flüchtlingslager als Vorzeigeprojekt ausbauen: „Wir würden gerne weitere Lehrerinnen anstellen, um den Kindern tatsächlich mehrere Stunden Unterricht pro Tag zu ermöglichen. Dabei möchten wir nicht nur klassische Schulfächer lehren, sondern den Kindern auch Lebensbildung, Handwerk und Menschlichkeit beibringen.“

Was es dafür braucht? Den unermüdlichen Einsatz der „Karawane der Menschlichkeit“ und ihren Unterstützern. Und noch viele weitere Sach- und Geldspenden.
Jeder Euro hilft.

Spendenkonto:

Karawane der Menschlichkeit, Raiffeisenbank Güssing
IBAN: AT14 3302 7000 0002 3408
BIC: RLBBAT2E027

Kommentare