Menschlichkeit ist Pascal Violos Mission

Menschlichkeit ist Pascal Violos Mission
Der Güssinger Weltenbummler sammelt mit der „Karawane der Menschlichkeit“ Spenden für Geflüchtete und Kinder in Not.

Eigentlich hätte er Eisbären fotografieren wollen. Pascal Violo, der Güssinger Weltenbummler, der für seine eindrucksvollen Vorträge bekannt ist, war im Sommer 2020 gerade dabei, eine Reise nach Kanada zu planen.

Dann aber sah er die erschütternden Bilder aus dem Flüchtlingslager Moria: Am 9. September verschlimmerte ein Großbrand die ohnehin katastrophalen Lebensverhältnisse der zirka 20.000 Menschen im heillos überfüllten Lager noch zusätzlich.

Karawane der Menschlichkeit, Raiffeisenbank Güssing

IBAN: AT14 3302 7000 0002 3408
BIC: RLBBAT2E027  

Für Pascal Violo war das die Initialzündung für die Gründung der „Karawane der Menschlichkeit“, die sich dieser Tage zum ersten Mal jährt. „Moria hat mich stark berührt. Ich habe mir gedacht, ich muss sofort etwas tun und die Energie aus meiner Wut und Trauer in etwas Sinnvolles umwandeln“, erinnert sich der Güssinger im KURIER-Gespräch. Er beschließt, mit dem Geld, das er für die Kanada-Expedition angespart hatte, die Not leidenden Menschen auf der griechischen Insel Lesbos zu unterstützen.

Welle der Solidarität

Als er im Bekanntenkreis von seinem Plan erzählt, überrollt ihn eine „Welle der Solidarität“: „Innerhalb von drei Wochen ist das Ganze zu einem Riesenprojekt gewachsen. Hunderte Leute haben ihre Hilfe angeboten und Sachspenden gebracht“, erinnert sich Violo.

Drei Wochen später macht er sich mit sieben Mitstreitern, einem mit zwölf Tonnen an Hilfsgütern beladenen Lkw und genug Geld, um 50.000 Mahlzeiten zu finanzieren, auf den Weg nach Griechenland. Ein Monat lang dauert die erste Mission der „Karawane der Menschlichkeit“.

Menschlichkeit ist Pascal Violos Mission

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Menschlichkeit ist Pascal Violos Mission

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Menschlichkeit ist Pascal Violos Mission

Menschlichkeit ist Pascal Violos Mission

Nach der Rückkehr ins Burgenland ist für Violo klar, dass das Projekt fortgeführt wird. Im November werden die Pläne für den nächsten Einsatz der „Karawane“ geschmiedet. Dieses Mal soll Geflüchteten in Bosnien geholfen werden, die in Zeltcamps in bitterer Kälte ausharren.

Bittere Armut und Kälte in Bosnien

Für die Reise nach Bosnien wird der Lkw mit zehn Tonnen gespendeter Winterkleidung, Schuhen und Schlafsäcken beladen. Mit den Spendengeldern wird auch der einheimischen Bevölkerung geholfen, die ebenfalls in Armut lebt. „Dort bekommt ein Pensionist 80 Euro im Monat. Viele alte Bosnier sitzen im Winter in eiskalten Häusern weil sie sich kein Holz leisten können. Deshalb haben wir auch ein paar Lkw-Fuhren Brennholz gekauft“, erzählt Violo von den Erfahrungen in Bosnien.

Zuletzt, im vergangenen Mai und Juni, ist Pascal Violo mit einem neunköpfigen Team an die syrische Grenze in die Türkei gereist. Hier leben besonders viele Kriegswaisen, die ihre Eltern im Syrien-Krieg verloren haben. Bei dieser Mission wurden nicht nur Sachen, sondern auch Lachen gespendet: Eine Gruppe von Clowns und Musikern kommt mit, um im tristen Flüchtlingslager für ein bisschen Heiterkeit zu sorgen.

Schulprojekt finanziert

Mit den Geldspenden kann den Kindern an der türkisch-syrischen Grenze auch Schulbildung ermöglicht werden: „Ein Lehrer bekommt dort 150 Euro im Monat, ein Direktor 250 Euro. Zuerst war ich schockiert, aber das ist ein normaler Lohn hier. Mit 20.000 Euro können wir die Gehälter der Lehrer für drei Jahre finanzieren“, freut sich Pascal Violo über das erfolgreiche Schulprojekt.

Derzeit weilt der Güssinger zu Hause bei seiner Familie. Die Vorbereitungen für das nächste Projekt laufen aber schon: Noch im Herbst soll Waisenkindern im Libanon geholfen werden. „Ich bin guter Dinge, dass wir in drei Wochen den Lkw voll kriegen“, sagt Violo. 

Für die nächste Mission der "Karawane der Menschlichkeit" (Hilfe für Waisenkinder im Libanon) werden folgende Güter gesammelt:

  • Kinderkleidung (3 bis 16 Jahre /Größe 98 - 176) (KEINE Sommerbekleidung, außer T-Shirts!)
  • Kinder-Schuhe (ab Größe 26)
  • Erwachsenen-Schuhe (KEINE Stöckelschuhe!)
  • Spielsachen für Kinder von 3 bis 16 Jahren (Bälle, Spiele, Lego, Autos, Puppen) (KEINE elektronischen Spielsachen!)
  • Bilderbücher
  • Zeichenutensilien (Papier, Stifte, Lineale, Radiergummis, etc.)
  • Schultaschen, Federpenale 
  • Laptops für den Schulunterricht
  • Decken & Pölster
  • Trockennahrung (Reis, Nudeln, Linsen...)
  • Kochutensilien (Töpfe, Pfannen,...)
  • Hygieneprodukte (WICHTIG: Damen-Binden, KEINE Tampons!)

Bitte BEACHTEN:

  • Abgabe der Sachspenden bei den Sammelstellen ist bis spätestens zum 29.9.21 möglich.
  • Wenn möglich, die Sachspenden in Bananen-Kartons anliefern. (Wir freuen uns auch über jeden einzelnen leeren Bananen-Karton!)
  • Bitte ausnahmslos die hier angeführten Hilfsgüter spenden, unsere Lagerkapazitäten sind sehr begrenzt!
  • Bitte nur Sachspenden, die sauber, gut erhalten und brauchbar sind.

Abgegeben können die Sachspenden bei folgenden Sammelstellen werden:

  • Karin & Pascal Steinmaurer-Violo, St. Nikolaus 64, 7540 Güssing
    Bitte vorher Karin unter 0680/12 83 458 anrufen!
  • Diakonie Forum Oberwart, Wienerstr. 1, 7400 Oberwart
    Abgabe ist Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 9. bis 15. Uhr möglich. Am langen Einkaufsabend (10.9.) von 17-21 Uhr.
  • Bioweingut Schreiner - Victoria Schreiner, Dr.-Ernst-Franz-Straße 11, 7071 Rust
    Bitte vorher Vici unter 0676/42 14 623 anrufen!
     
  • Bioweingut Schreiner, Hauptstraße 4, 7071 Rust
    Abgabe Samstag und Sonntag von 14:00 bis 17:00 Uhr

Weitere Informationen unter karawane-der-menschlichkeit.org

Aufgrund der derzeitigen Situation in Afghanistan wird die „Karawane der Menschlichkeit“ wohl auch in naher Zukunft viel zu tun haben. Die Frage, ob er angesichts von so viel Leid auf der Welt nicht manchmal verzweifelt, beantwortet Pascal Violo so: „Ich halte mich an diesem Satz fest: Wenn morgen die Welt untergeht, würde ich heute trotzdem noch einen Apfelbaum setzen. Man darf die Hoffnung nie aufgeben. Sicher, unsere Hilfe ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber für die Menschen, die es betrifft, ist es ein sehr wichtiger Tropfen“.

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