Bratislava und Burgenland als grenzenlose Partner
Einst war die slowakische Hauptstadt Bratislava durch den Eisernen Vorhang von Österreich getrennt. Seit einigen Jahren wächst die 425.000 Einwohner zählende Kommune so stark, dass die an der Grenze gelegenen Ortschaften langsam zu Vororten werden. Etwa ein Viertel der in Kittsee, Wolfsthal, Berg und Hainburg lebenden Menschen sind Slowaken. Diese Wanderungsbewegung wird noch dadurch verstärkt, dass die Grundstückspreise in Niederösterreich und dem Burgenland billiger sind als in der Slowakei.
Kittsee, Pama, Deutsch Jahrndorf und Edelstal dabei
Die Auswirkungen und die Entwicklung dieses Ballungsraumes hat das Regionalmanagement Burgenland schon in den vergangenen Jahren im Rahmen eines Kooperationsprojektes mit der „NÖ.Regional“ und der Stadt Bratislava beleuchtet. Dieses 2020 ausgelaufene EU-Projekt wird nun fortgesetzt. Ziel von „baum_cityregion“ sei bis Anfang 2023 die Gründung eines gemeinsamen Vereins oder einer Gesellschaft in der grenzüberschreitenden Region. Zielgemeinden im Burgenland sind Kittsee, Pama, Deutsch Jahrndorf und Edelstal.
Rechtliche Absicherung
Unterstützung für das Vorhaben kommt von den Bürgermeistern sowie vom zuständigen Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ), der die rechtliche und finanzielle Absicherung dieser Stadtregion Bratislava-Umland (kurz: baum) als „nächsten logischen Schritt“ bezeichnet. Das Projekt wird für das Regionalmanagement Burgenland von Harald Ladich koordiniert, außerdem ist Projektmitarbeiter Christian Berger von NÖ.Regional auch Ansprechpartner für die burgenländischen Gemeinden.
Bei einem Kick-off-Treffen wurden drei Themenfelder definiert: Mobilität, Raum und Umwelt sowie Kultur. Und es gebe auch zwei erste, konkrete Maßnahmen, wie Berger berichtet: Das Anlegen eines Grünpuffers an der Staatsgrenze beim Stadtteil Bratislava-Petržalka sowie die Attraktivierung des Dreiländerecks Slowakei-Österreich-Ungarn.
Das schon existierende, gemeinsame Projektbüro in Bratislava wird weitergeführt. „Es erfüllt eine wichtige Funktion als Infodrehscheibe, Lobbyingplattform und Krisenfeuerwehr bei akuten, grenzüberschreitenden Entwicklungen“, sagt Berger. Das Projekt ist auf 21 Monaten angelegt – von April 2021 bis Dezember 2022.
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