Bilanz: Burgenlands Feuerwehren sind sehr gefordert

Bilanz: Burgenlands Feuerwehren sind sehr gefordert
Trotz Pandemie und Lockdown sind 2021 sowohl Einsätze, als auch Einsatzstunden gestiegen. Alle 77 Minuten musste die Feuerwehr ausrücken.

Zeit zum Verschnaufen bleibt den burgenländischen Feuerwehren auch in Zeiten der Pandemie nicht – das Gegenteil ist der Fall. Das zeigt die aktuelle Einsatzbilanz, die Landesfeuerwehrkommandant Alois Kögl und Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ) am Donnerstag gemeinsam in Eisenstadt präsentierten.

„Alle 77 Minuten rückt eine Freiwillige Wehr aus“, erklärt Landesrat Dorner. So waren die Mitglieder im Vorjahr bei 6.757 Einsätzen gefordert. Das ist ein Plus von 2,3 Prozent zum Jahr davor, betont Landesfeuerchef Kögl. Im Schnitt wurden die Wehren 17 Mal pro Tag gerufen.

Nicht nur aufgrund der Coronakrise werden die Einsätze komplexer, so Kögl. Sie dauerten etwa 11,8 Prozent länger als in den Jahren davor. Warum das so ist? „Wir hatten 2021 zwar weniger Sturm- und Hochwassereinsätze, dafür aber mehr Brände, die wesentlich zeitaufwendiger sind.“

17.417 Freiwillige

Exakt 17.417 Freiwillige engagieren sich bei einer der insgesamt 310 Feuerwehren im Land. Das bedeutet, dass jede 17. Burgenländerin bzw. jeder 17. Burgenländer bei der Feuerwehr ist. Zehn Prozent der Mitglieder sind weiblich. Probleme mit den Mitgliederzahlen gibt es in Pannonien nicht: Im Vorjahr konnten die Freiwilligen Feuerwehren 97 neue Kameraden begrüßen.

Die Einsatzzahlen steigen

89.115 Einsatzstunden – das sind 9.431 Stunden mehr als 2020 – haben die Ehrenamtlichen geleistet. Sie haben 269 Menschen und 88 Tiere aus lebensbedrohlichen Situationen gerettet.

Im Vorjahr wurden um vier Prozent weniger technische Einsätze verzeichnet. Während die Feuerwehren 2020 insgesamt 417 Mal zu Hochwassereinsätzen gerufen worden waren, waren es im Vorjahr 97 Mal. Die Unwettereinsätze sind von 933 (2020) auf 457 gesunken.

Gestiegen sind 2021 die Verkehrsunfälle: Zu 1.078 Unfällen wurden die Feuerwehrleute alarmiert, 2020 waren es 916. Mittlerweile ist die „ureigene Aufgabe der Feuerwehr“ wieder im Vormarsch, so Kögl. Ein Viertel aller Feuerwehreinsätze im Burgenland (2021 waren es 1.399, plus 272) machten die Brandeinsätze aus. Zum Vergleich: 2020 waren es 20 Prozent gewesen. Als möglichen Grund für die Entwicklung nennt Kögl u. a. die steigende Zahl derer, die im Homeoffice arbeiten und verstärkt elektrische Geräte nutzen.

Bilanz: Burgenlands Feuerwehren sind sehr gefordert

Zogen Bilanz: LBD Kögl, LR Dorner,  Hauser, Werderitsch  (v.r)

Keine Nachwuchssorgen

Von Erfolg gekrönt ist die Jugendarbeit: Mehr als 200 Burschen und Mädchen zwischen zehn und 16 Jahren konnten für die Mitgliedschaft gewonnen werden.

Aktuelle Herausforderung

Aufgrund der extremen Trockenheit werden die Feuerwehren derzeit vermehrt zu Wald- und Schilfbränden gerufen. Entsprechende Waldbrandverordnungen, die Rauchen und jegliches Entzünden von Feuer untersagen, wurden jetzt erlassen. Aber auch über die Landesgrenzen hinaus sind die Feuerwehren gefordert: An der Hilfsgüter-Spendenaktion für Flüchtlinge aus der Ukraine haben 195 Wehren teilgenommen. Sie haben 1.277 Paletten Hilfsgüter gesammelt, 11.019 Stunden Arbeit geleistet und mit Feuerwehrfahrzeugen 3.198 Kilometer zurückgelegt.

Was auf Wehren zukommt

In den vergangenen Wochen ist es zu personellen Änderungen im Landesverband gekommen: Michael Hauser hat von Alois Kögl die Geschäftsstellenleitung übernommen. An der Spitze der Feuerwehrschule gibt es im Mai einen Wechsel: Philipp Werderitsch folgt Josef Bader. Dieses Jahr werden auch die Funktionäre auf Bezirks- und Landesebene gewählt. Die Wahlen für die Abschnitts- und Bezirkskommandanten und ihrer Stellvertreter laufen seit 1. März, sie müssen bis 30. April abgeschlossen sein. Am 18. Juni werden der Landesfeuerwehrchef und seine Stellvertreter gewählt.

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