Das ist das neue dynamische Duo im Landesfeuerwehrverband

Philipp Werderitsch, Landesrat Heinrich Dorner und Michael Hauser
Michael Hauser ist neuer Geschäftsstellenleiter, Philipp Werderitsch gibt ab Mai in der Landesfeuerwehrschule den Ton an.

Burgenlands Feuerwehren bekommen zwei neue Führungskräfte: Im Landesfeuerwehrverband kommt es dieser Tage zu personellen Umwälzungen in Schlüsselpositionen.

Michael Hauser aus Pirringsdorf hat die Geschäftsstellenleitung von Landesfeuerwehrkommandant Alois Kögl übernommen. Kögl wird Ende des Jahres in Feuerwehr-Pension gehen und hat diese Funktion nun schon vorzeitig abgegeben. Die Kandidatenliste für die Wahl seines Nachfolgers als Kommandant im Juni ist noch offen.

Kögls Nachfolger als Leiter der Geschäftsstelle winkt auf die Frage, ob er sich auch zur Wahl des Landeskommandanten aufstellen lassen werde, im KURIER-Gespräch jedenfalls ab: „Nein, das habe ich nicht vor, da gibt es ganz andere Kandidaten“. Langweilig wird es Michael Hauser auch ohne die Doppelbelastung sicher nicht werden. Denn es gibt so einiges zu tun beim burgenländischen Landesfeuerwehrverband.

Servicestelle für 316 Wehren

35 Bedienstete kümmern sich hier um die organisatorischen Belange und die Ausbildung der 316 Feuerwehren im Land mit ihren 17.000 Mitgliedern.

Als neuer Geschäftsstellenleiter möchte Michael Hauser den Landesfeuerwehrverband als moderne und zeitgemäße Service- und Ausbildungsstätte positionieren. „Das jetzige Organigramm ist Jahrzehnte alt. Wir wollen uns umstrukturieren und die Abteilungen effizienter gestalten“, erklärt der 42-jährige zweifache Familienvater, der seit 21 Jahren Feuerwehrmann ist.

Die To-do-Liste des neuen Geschäftsstellenleiters

Weit oben auf der „To-do Liste“ des neuen Geschäftsstellenleiters stehen die Sanierung des 66 Jahre alten Verbandsgebäudes sowie Investitionen in die veraltete Haustechnik. Die Anfang 2020 verkündeten Neubaupläne sind infolge der Pandemie ins Stocken geraten.

Der Feuerwehrreferent in der Landesregierung, Landesrat Heinrich Dorner (SPÖ), sichert jedenfalls seine Unterstützung für die Sanierung zu. Er sagt gegenüber dem KURIER: „Neben der Krisenbewältigung stehen in wichtigen Bereichen notwendige Modernisierungen und Reformen an. Mit frischen Kräften und einem neuen Team werden wir auf Basis eines zeitgemäßen und modernen Schulungskonzeptes dann auch die Gesamtsituation des Gebäudekomplexes neu bewerten“.

eLearning und Praxis

Infolge der Corona-Krise hat sich auch die Art und Weise der Ausbildung bei der Feuerwehr verändert. Für die Lehre im Landesverband hauptverantwortlich ist künftig Philipp Werderitsch. Der 38-jährige Großpetersdorfer folgt ab Mai Josef Bader als Leiter der Feuerwehrschule nach. Bader tritt nach 44 Dienstjahren im Landesfeuerwehrverband seinen Ruhestand an.

Das ist das neue dynamische Duo im Landesfeuerwehrverband

Michael Hauser (li.) und Philipp Werderitsch

Werderitsch ist 2005 als Quereinsteiger zur Feuerwehr gekommen und hat seither schon viele verschiedene Funktionen ausgeübt – vom Jugendkommandanten bis zum Zugsführer. Als Leiter der Feuerwehrschule setzt der Südburgenländer auf moderne Technik. eLearning habe sich in der Pandemie bewährt, sagt Philipp Werderitsch: „Das Ziel ist, dass die Theorie so weit wie möglich über eLearning läuft. Die Schule soll ein Ort der Praxis werden, wo man von Praktikern lernt. Die Bedienung einer Pumpe oder den Umgang mit Atemschutz kann man schlecht online lernen. Dafür bieten wir in Eisenstadt die besten Möglichkeiten.“

316 Feuerwehren
gibt es derzeit im Burgenland – 310 Freiwillige und 6 Betriebsfeuerwehren

1.633 Mitglieder
zählt die Feuerwehrjugend (davon 469 Mädchen)

17.317
Feuerwehrmitglieder hat es im Jänner 2021 im Burgenland gegeben. Unter den 14.075 aktiven Mitgliedern waren 1.173  Frauen  

Die Herausforderungen, denen sich die burgenländischen Feuerwehren in Zukunft stellen müssen, werden sich naturgemäß auch in der Ausbildung widerspiegeln. Werderitsch erklärt: „Wie der Rax-Brand gezeigt hat, sind wir keine Insel der Seligen. Wenn man sich das Leithagebirge anschaut, ist es nicht abwegig, dass so etwas bei uns auch passieren könnte. Deshalb wird es mehr Ausbildung zu Wald- und Bodenbränden geben. Außerdem werden wir in Zukunft noch mehr Kurse zu alternativen Antrieben anbieten“, gibt der Schulleiter einen Vorgeschmack auf zukünftige Lehrpläne.

Ein weiterer Schwerpunkt in der Ausbildung burgenländischer Feuerwehrleute werde zudem die Brandbekämpfung in Tunneln sein, kündigt Werderitsch an. Schließlich wird derzeit im Zuge des Ausbaus der S7 mit dem Tunnel Rudersdorf der erste Straßentunnel des Burgenlands errichtet.

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