BFV-Präsidium wirft Pangl Verfehlungen vor
Der Konter des Präsidiums ließ nicht lange auf sich warten: Nachdem Georg Pangl die Umstände seines überraschenden Rücktritts als BFV-Präsident am Donnerstag tags darauf aus seiner Sicht dargestellt hatte, folgte am Sonntag schriftlich eine „Klarstellung seitens des BFV-Präsidiums“.
Pangl habe „Investitionen und Beauftragungen“ vorgenommen, ohne „Finanzreferent, Präsidium oder Vorstand einzubinden“.
Einwänden der BFV-Geschäftsführer sei er mit „Drohungen und Einschüchterungen“ begegnet, so das Präsidium, dem nach Pangls Aus noch die Vizepräsidenten Harald Schermann Konrad Renner und Robert Wieger sowie Andreas Hafner, Mario Reismüller und Hannes Wutzlhofer angehören.
Wie berichtet, ist Pangl, der sein Berufsleben bei ÖFB, Bundesliga und UEFA verbracht hat, nach acht Monaten an der Spitze des Burgenländischen Fußballverbandes im Rahmen einer Präsidiumssitzung zurückgetreten. Man habe ihn mit Vorwürfen rund um Dienstfahrzeuge und sein privates Leihauto überrumpelt, so Pangl sinngemäß.
Es geht darum, dass ein oberösterreichischer Händler, der Pangl für dessen private Firma ein Leihauto sponsert, auch Lieferant von zwei E-Dienstautos der Marke VW für den BFV ist. Obwohl ein Eisenstädter Händler, der asiatische Autos liefert, deutlich billiger war.
Pangl meint, unterm Strich habe sich der BFV Kosten erspart. Wie das? Statt wie bisher mit seinem Privatauto zu BFV-Terminen zu fahren und 30 Cent in Rechnung zu stellen, fährt er mit seinem „privaten“ Leihauto aus OÖ und erspart dem BFV pro Jahr damit rund 7.000 Euro an Kilometergeld.
Damit sei das Leasingangebot aus OÖ für den BFV rund 30 Prozent günstiger als das Eisenstädter. Pangl beteuert, er habe daraus keinen Vorteil für sich gezogen, gesteht aber ein, dass es ein Fehler war, von seinem Privatsponsor ein Angebot einholen zu lassen. Wiedergutmachung habe er im Präsidium angeboten, das sei aber abgelehnt worden.
„Nicht akzeptabel“
Die Ex-Kollegen im BFV-Präsidium sehen das anders: In der Sitzung seien sie „erstmals über ein zu erwartendes Minus im sechsstelligen Bereich informiert“ worden. Bei den beiden Leasingautos seien die Kosten im Budgetvoranschlag von 20.000 auf 37.000 Euro gestiegen.
Die beiden Geschäftsführer hätten den Präsidenten „auf die Compliance-Problematik“ hingewiesen und seien daraufhin von ihm unter Druck gesetzt worden. Das sei fürs Präsidium „nicht akzeptabel“, deshalb habe man Pangls Rücktrittsangebot angenommen.
Man „bedauere diesen notwendigen Schritt, habe sich Pangl in der Außensicht doch durchaus aktiv und erfrischend der Rolle als BFV-Präsident angenommen“.
Pangl sagt, er habe seinen Teil der Verantwortung eingeräumt, wolle nun aber nicht mehr jeden Vorwurf kommentieren, aber: Bei den 37.000 Euro seien Depotgebühren und sein Beitrag nicht abgezogen und dass er den Geschäftsführern gedroht habe, sei „absurd“.
Wird der Streit vor Gericht ausgefochten? "Nein, da gewinnen nur die Rechtsanwälte". Für ihn sei die Sache erledigt.
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