Fußballpräsident Pangl tritt überraschend zurück

Fußballpräsident Pangl tritt überraschend zurück
Erst im Frühjahr gewählt, verlässt der Stotzinger den Verband "aus persönlichen Gründen" schon wieder. Vorerst übernimmt der dienstälteste Vizepräsident Konrad Renner.

Georg Pangl tritt mit sofortiger Wirkung als Präsident des burgenländischen Fussballverbands zurück. Bei der Präsidiumssitzung am Donnerstag habe er die Mitglieder informiert, dass er aus persönlichen Gründen mit sofortiger Wirkung sein Amt niederlege, teilte der Verband in einer Aussendung mit.

Das BFV-Präsidium "nimmt den Rücktritt zu Kenntnis und bedankt sich bei Georg Pangl". 

Der Rückzug kam gleichzeitig mit dem Rücktritt von ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer - ob Zufall oder nicht, war zunächst unklar.

Ob Pangls Abschied nach nur acht Monaten im Amt mit Meinungsverschiedenheiten über die Einhaltung von Compliance-Regeln zu tun hat, war zunächst nicht zu erfahren. Pangl war trotz vieler Versuche nicht erreichbar, ebenso wenig andere Mitglieder des siebenköpfigen Präsidiums.

Fürs Erste übernimmt nun der dienstälteste Vizepräsident Konrad Renner aus dem Bezirk Oberwart die Agenden des Präsidenten. Die Mitteilung Pangls habe ihn „wie ein Keulenschlag“ getroffen, sagte Renner zum KURIER. Pangl habe die turnusgemäße Sitzung des Präsidiums nach der Bekanntgabe seines Rückzugs gleich wieder verlassen, hieß es.

Wie es dann bis zur nächsten regulären Hauptversammlung (2028) des größten Sportverbandes des Burgenlands weitergeht, will der 15-köpfige Vorstand bald entscheiden.

Laut § 20 des BFV-Statuts gibt es zwei Möglichkeiten, wenn ein Präsident ausscheidet. Entweder wählt der Vorstand aus seinem Kreis für die Dauer der restlichen Funktionsperiode einen neuen Präsidenten oder der Vorstand beruft eine außerordentliche Hauptversammlung aller Vereine zur Neuwahl des Präsidenten ein.

Der 59-jährige Fußballfachmann Pangl, der viele Jahre bei ÖFB, Bundesliga und UEFA beschäftigt war, hatte sich bei der BFV-Hauptversammlung im März mit 85 zu 78 Stimmen gegen OSG-Chef Alfred Kollar durchgesetzt. 

Ob die rund 150 Vereine schon wieder zur Wahl schreiten möchten, werden die Vorstandsmitglieder nun ausloten müssen.

Kollar wollte sich am Donnerstag nicht näher dazu äußern, ob er einen zweiten Anlauf nehmen könnte. Er bitte um Verständnis, aber er habe eben erst vom Rücktritt des Präsidenten erfahren und er sei "so überrascht, wie alle anderen Sportfreunde".

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