Anwesend waren alle sieben Präsidiumsmitglieder. Neben Pangl und Schermann die weiteren Vizepräsidenten Konrad Renner und Robert Wieger sowie Andreas Hafner, Mario Reismüller und Rechtsreferent Johannes Wutzlhofer. Thema der turnusmäßigen Sitzung: Budget.
Mittendrin, so Pangl, habe Schermann behauptet, Burgenlands Autohandel sei „in Aufruhr“ – und Wutzlhofer ins Lamento eingestimmt. Es geht um drei Pkw eines oberösterreichischen Händlers.
Pangl, als BFV-Präsident wie alle Funktionäre ehrenamtlich tätig, ist im Brotberuf Inhaber einer Firma. Er hält Vorträge und kümmert sich um Nachhaltigkeit im Sport. Als Firmenchef hat der 59-jährige Stotzinger ein Leihauto, das ihm ein oberösterreichischer Händler als Sponsoring überlassen hat.
Als der BFV jüngst seinen bescheidenen Fuhrpark erneuerte und Angebote für zwei E-Fahrzeuge eingeholt hat, war ein Eisenstädter Händler mit seinen asiatischen Modellen deutlich billiger als eben dieser oberösterreichische mit deutschen Autos.
Pangl, der für den BFV viel unterwegs ist, was auch seine Kritiker anerkennen, verfiel auf folgende Idee: Statt wie bisher mit seinem Privatauto zu BFV-Terminen zu fahren und dafür 30 Cent (weniger als das amtliche Kilometergeld) in Rechnung zu stellen, fährt er mit seinem „privaten“ Leihauto aus OÖ und erspart dem BFV pro Jahr damit rund 7.000 Euro Kilometergeld.
Dank dieses „Pangl-Pakets“ war das Leasingangebot aus OÖ für den BFV deutlich günstiger als das Eisenstädter.
Und deshalb stehen nun zwei Pkw mit OÖ-Kennzeichen vorm BFV-Haus. Pangl argumentiert, er habe aus alldem keinen Vorteil für sich gehabt und dem Fußballverband Geld erspart. Er räumt aber ein, dass es ein Fehler war, vom Oberösterreicher ein Angebot einholen zu lassen: „Das würde ich heute nicht mehr machen“.
Er habe, sagt Pangl, den Kollegen, die einen Verstoß gegen Compliance-Regeln (die der BFV nicht hat) witterten, eine Rückabwicklung angeboten. Aber Vizepräsident Renner, der nun interimistisch die Amtsgeschäfte im BFV führt, meinte: „Georg, wir legen Dir nahe, zurückzutreten.“
War es eine Intrige, eine versteckte Agenda? Er würde dieses Wort nicht in den Mund nehmen, meint Pangl. Aber der Ablauf der Sitzung habe „inszeniert“ gewirkt. Kurz nach seinem Rücktritt sei er schon von einem Journalisten angerufen worden. Pangl ist überzeugt, die Info kam aus dem Präsidium.
Vor dem Abschied fragte er in die Präsidiumsrunde: „Schämt ihr euch nicht?“
Vize Schermann weist die Darstellung Pangls vehement zurück. Im Präsidium sei auf Wunsch Pangls vereinbart worden, die Causa öffentlich nicht zu kommentieren. Umso mehr wunderten ihn Pangls Aussagen.
Warum wurde Pangls Angebot, seinen Fehler wiedergutzumachen, nicht angenommen? Schermann: „Pangl selbst hat den Rücktritt angeboten.“
Die Nachspielzeit läuft.
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