"Pangl investiert sehr viel Arbeit in den BFV"
Am 9. März wurde Georg Pangl zum Präsidenten des Burgenländischen Fußballverbandes (BFV) gewählt. Erstmals seit 20 Jahren hatte es ein Duell um das Ehrenamt gegeben, der Nordburgenländer Pangl setzte sich mit 85 Stimmen gegen OSG-Vorstand Alfred Kollar aus dem Landessüden durch, auf den 78 Stimmen entfielen.
Was ist in den bald vier Monaten seither passiert und findet das Ringen ums Präsidentenamt eine Fortsetzung im 16-köpfigen BFV-Vorstand?
Der KURIER hat nachgefragt.
Im Vorstand des Fußballverbandes finden sich auch frühere Kollar-Unterstützer, dennoch gebe es keine zwei Lager, betont der 59-jährige Pangl: Die Zusammenarbeit im Vorstand laufe hervorragend, „auch mit Vertretern des Kollar-Teams“, die „fachlich und charakterlich in Ordnung“ seien, sagt der Präsident Es gebe „überhaupt keine Vorbehalte“.
Das sieht auch Johannes Wutzlhofer so. Der Anwalt wurde zwar vom BFV-Vorstand für die Funktion des Rechtsmittelreferenten nominiert, galt aber als Kollar-Unterstützer. Im Vorstand werde an einem Strang gezogen, bestätigt der Jurist. Pangl sei ein Vollprofi, der „den Fußball seit 35 Jahren inhaliert, man merkt, dass er sich extrem gut auskennt“. Der Neo-Präsident „investiert sehr viel Arbeit“ in den BFV und arbeite die Agenda im Vorstand „höchst professionell“ ab, so Wutzlhofer.
Seit Jahren ungelöst ist die Frage der Reservemannschaften. Besonders im Mittel- und Südburgenland haben unterklassige Vereine das Problem, genügend Spieler für die verpflichtende zweite Mannschaft aufzubieten. Spielabsagen häuften sich, der BFV überlegte drakonische Strafen wie Zwangsabstieg für Reservemuffel, verzichtete aber darauf.
Der Stein der Weisen ist noch nicht gefunden, aber Pangl kann sich künftig regional unterschiedliche Reserveregelungen vorstellen. Noch ist nichts entschieden, in der in wenigen Wochen beginnenden Saison bleibt noch alles beim Alten.
Schon diesen Herbst startet erstmals eine Frauenfußball-Landesliga mit sechs Vereinen: Frauenkirchen, Neusiedl am See, St. Margarethen, Draßburg, Bad Sauerbrunn und Deutschkreutz.
Die heimische Top-Mannschaft FC Südburgenland kickt in der 2. Bundesliga, Klubs unterer Ligen sind bisher in Wien oder NÖ aufgelaufen. Jetzt bilden sie eine eigene Liga.
Zur Einstimmung gibt es am 5. September im Kalandahaus in Trausdorf eine „Frauengala“.
Vereinsfunktionäre müssen zu Struma-Sitzungen (Straf- und Meldeausschuss) nicht mehr zwingend nach Eisenstadt anreisen. Die Verhandlungen nach Ausschlüssen, Sperren, Geldstrafen etc. können nun auch online erfolgen.
Der Verband müsse eine Servicestelle sein, hatte Pangl schon in seiner „Wahlrede“ angekündigt: „Stellen Sie sich vor, der BFV räumt Ihnen in Zukunft Hürden aus dem Weg und ist für Sie da“, hatte er den 165 Vereinsdelegierten zugerufen.
Dieser Maxime soll auch der neue BFV-Geschäftsführer folgen, der am 1. Juli vom Vorstand einstimmig bestellt wurde: Bernd Eger (38) aus Andau. Er folgt Karl Schmidt, der, wie angekündigt, im Herbst seinen Ruhestand antritt.
Insgesamt gab es 40 Bewerber für den Job, für die Rekrutierung wurde die Personal-Agentur Stowasser Painhaupt Partner beigezogen.
Ein Dauerbrenner für den Verband ist auch die Fußballakademie in Mattersburg, besonders seit dem unrühmlichen Untergang des Trägervereins SV Mattersburg. Der BFV ist Lizenznehmer und zahlt jährlich 200.000 Euro für die AKA.
Den Löwenanteil des Jahresbudgets von zwei Millionen Euro steuert das Land bei. Eine Überlegung, die gewälzt wird: Aus der Akademie könnte ein Nachwuchszentrum werden, das würde in Summe nur 700.000 Euro kosten.
Ebenfalls seit Jahren im Gespräch ist ein Landessportzentrum neben dem Mattersburger AKA-Gelände, inklusive Übersiedlung der BFV-Zentrale von Eisenstadt nach Mattersburg. Der BFV hat sich bereit erklärt, an einer Machbarkeitsstudie mitzuwirken.
Viele wünschen sich aber, dass der Verband Herr im eigenen Haus in der Landeshauptstadt bleibt, statt Mieter in Mattersburg zu werden.
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