Der Machtkampf um den Burgenländischen Fußballverband (BFV) spitzt sich zu. Georg Pangl, im November geschasster Präsident, liebäugelt, wie berichtet, mit einem Comeback.
Dazu braucht es eine außerordentliche Hauptversammlung (HV), die von mindestens einem Zehntel der ordentlichen Verbandsmitglieder (Vereine und BFV-Vorstand) verlangt werden kann.
Die spannende Frage: Wie viele Vereine kann Pangl tatsächlich hinter sich vereinen?
16 Unterstützer sind nötig, am Freitag hatte Pangl nach eigenen Angaben „um die 30“.
Welche Vereine unterstützen Pangl?
Der KURIER hat bei den drei Regionalligisten nachgefragt: Neusiedl-Obmann Peter Eigl unterstützt Pangl, er sei „der richtige Mann“. Stefan Strommer vom ASV Siegendorf hält das Ganze für einen „Zirkus“ und hat „andere Sorgen“. SVO-Boss Gerhard Horn war nicht erreichbar, Oberwart dürfte aber wie Siegendorf denken.
Bis Anfang kommender Woche will Pangl zuwarten und dann alle bis dahin eingelangten schriftlichen Vereinsanträge in der Eisenstädter BFV-Geschäftsstelle abgeben.
Im BFV werden die Anträge auf formale Richtigkeit geprüft (u. a. muss der Zweck der HV genannt werden), dafür soll auch ein externer Rechtsanwalt beigezogen werden, erfuhr der KURIER.
Spätestens acht Wochen später, also in der ersten Juli-Hälfte, müsste die außerordentliche Hauptversammlung dann stattfinden.
Es wäre nicht die einzige im heurigen Jahr.
Wie geht es jetzt weiter?
Am kommenden Dienstag tagt der BFV-Wahlausschuss, danach der 15-köpfige Vorstand. Dabei wird Wahlausschussvorsitzender und Vizepräsident Harald Schermann den seit Pangls Abgang amtierenden Präsidenten Johannes Wutzlhofer als Kandidaten des Wahlausschusses vorschlagen.
Jetzt wird‘s ein bisschen spitzfindig: Laut § 20 der Satzungen des BFV ist Wutzlhofer seit vergangenem November ohnehin schon Präsident, denn dort heißt es: „Scheidet der Präsident aus, so wählt der Vorstand aus seinem Kreis für die Dauer der restlichen Funktionsperiode einen neuen Präsidenten (...).“
Nicht zuletzt angesichts der jüngsten Entwicklungen soll Wutzlhofer aber auch durch die Vereinswahl legitimiert werden. Der BFV plant die außerordentliche Hauptversammlung erst für den Spätherbst, weil dann von den Vereinen analog zum ÖFB auch die Statutenreform mit Umwandlung des Vorstands in einen Aufsichtsrat beschlossen werden soll.
Apropos ÖFB: Am 18. Mai soll Wutzlhofer Vizepräsident des Österreichischen Fußballbundes werden.
Sollte Pangl im Sommer in einer Kampfabstimmung gegen Wutzlhofer (und vielleicht weitere Kandidaten) mit der von ihm angepeilten großen Mehrheit gewählt werden, wäre er BFV-Boss und Wutzlhofer ÖFB-Vize.
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