Bezirk Neusiedl am See fährt ab 2021 mit Wasserstoffbussen

Bezirk Neusiedl am See fährt ab 2021 mit Wasserstoffbussen
VCÖ-Mobilitätspreise für City Bus Mattersburg, Radnetze und Konzept der Energie Burgenland für Wasserstoff aus Windkraft.

Das Burgenland treibt die bevorstehende Mobilitätswende an – und das nicht nur, weil die diesjährige Auszeichnung des Verkehrsclub Österreich (VCÖ) unter genau diesem Motto stand. Denn nach der Inbetriebnahme des ersten Gemeinde-Elektrobusses des Landes in Hornstein folgen 2020 die nächsten beiden für den Mattersburger City Bus und ein Jahr darauf gleich 15 Wasserstoffbusse für den Bezirk Neusiedl am See.

Neue Technologien im Einsatz

Das kündigte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Energie Burgenland-Vorstandsvorsitzendem Michael Gerbavsits am Mittwoch in Weiden am See an. Durchgeführt wird das Projekt gemeinsam mit der ÖBB-Postbus GmbH.

In einem weiteren Schritt soll das Projekt dann bis zum Jahr 2024 mit 14 weiteren Wasserstoff-Bussen auch auf den Bezirk Eisenstadt ausgeweitet werden. „Die Energie Burgenland wird uns als Paradeunternehmen auf dem Weg zur Erreichung der Klimaziele begleiten“, streute Doskozil dem Energiekonzern Rosen.

Die Energie Burgenland wird um 8,5 Millionen Euro eine Elektrolyse-Anlage errichten und so die Produktion des für den Betrieb der Busse benötigten Wasserstoffes sicher stellen. Derzeit wird dieser nämlich – wenig umweltfreundlich – aus Erdgas gewonnen, künftig soll das durch umweltschonende Windkraft gelingen. Laut VCÖ ist Wasserstoff zwar für Pkw wenig sinnvoll, sehr wohl aber für schwere Fahrzeuge wie Lkw, Busse oder Lokomotiven.

Mehr Radfahren schont das Klima

Deshalb errang das Projekt der Energie Burgenland auch den dritten Platz beim diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis. Den zweiten Rang holte sich das Projekt „Burgenlands Radbasisnetze“, das sich zum Ziel gesetzt hat, der Bevölkerung für ihre Alltagswege direkte, schnelle und sichere Radverbindungen anbieten zu können. Laut VCÖ ist das deshalb so sinnvoll, weil 40 Prozent der burgenländischen Autofahrten kürzer als fünf Kilometer sind, also leicht mit dem Fahrrad zurückgelegt werden könnten – wenn die notwendige Infrastruktur vorhanden ist. „Die Infrastruktur hat zentralen Einfluss auf das Mobilitätsverhalten. Infrastruktur, die gebaut wird, wird genutzt. Das gilt für Radwege genauso wie für Straßen“, sagte VCÖ-Experte Markus Gansterer bei der Preisverleihung.

Mattersburger City Bus kommt 2020

Strahlende Siegerin war allerdings Mattersburgs Bürgermeisterin Ingrid Salamon mit dem Projekt City Bus. Dieser soll im April 2020 seinen Betrieb aufnehmen, geplant sind zwei Linien, die im Stundentakt unterwegs sein sollen. Für jeden Haushalt in der Bezirkshauptstadt wird es im Umkreis von 250 Metern eine Haltestelle geben, alle Ortsteile sind angebunden. Der City Bus wird mit den Fahrplänen der Züge und der Regionalbuslinien verknüpft und alle Schulen sollen mit dem City-Bus erreicht werden, was die Zahl der Elterntaxis deutlich reduzieren wird. Grund genug für den VCÖ, das Projekt zum diesjährigen Sieger zu küren. Die Bürger freuen sich bereits darauf: Im Rahmen einer KURIER-Umfrage bezeichneten rund zwei Drittel das Projekt als „sehr wichtig“.

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