Er habe von Anfang an gewusst, dass es diesmal knapp werden könnte, sagte ein gefasster Berlakovich in einer ersten Reaktion zum KURIER. Enttäuscht sei er nicht, sondern dankbar, "dass ich die Burgenländerinnen und Burgenländer in den vergangenen elf Jahren im Nationalrat vertreten durfte".
Dennoch bleibt aus Sicht des Südburgenlandes ein bitterer Beigeschmack: Denn die ÖVP hat im Wahlkreis Süd, in dem Berlakovich Spitzenkandidat war, 29,8 Prozent der Stimmen erreicht und damit auch die landesweit siegreiche FPÖ überholt; im Landesnorden kam die ÖVP "nur" auf 27,4 Prozent der Stimmen und den zweiten Platz.
ÖVP-Mann Christoph Zarits konnte sein Direktmandat im Norden aber verteidigen, auch weil die Zahl der Wahlberechtigten dort um gut 20.000 höher liegt und die Mandate daher "billiger" zu haben sind als im Süden.
Die ÖVP hat damit ebenso wie die SPÖ (Maximilian Köllner) nur ein Mandat. Zarits und Köllner kommen aus dem Nordburgenland. Erstmals zwei Mandate im Land hat die FPÖ erreicht, Alexander Petschnig aus Neusiedl/See hat ein Direktmandat im Norden, Norbert Hofer aus Pinkafeld zieht auf einem Landesmandat wieder in den Nationalrat ein.
Sieben Mandate sind im Burgenland zu vergeben, nur vier wurden heuer ausgeschöpft - ein seltener Minimalismus.
Berlakovich ist freilich auch ohne Nationalratsmandat ausgelastet: Der Landwirt aus dem Mittelburgenland ist Landwirtschaftskammerpräsident und wurde vor wenigen Tagen zum ersten Vizepräsidenten des Europäischen Bauernverbandes (COPA) gewählt worden.
Kommentare