Bad Tatzmannsdorf: Abschottung des Luxus-Hügels

Bad Tatzmannsdorf: Abschottung des Luxus-Hügels
Bad Tatzmannsdorf. Aufregung um gesperrten Güterweg. Hotel will exklusives Angebot nur für Gäste

„Betreten verboten!“ steht am ehemaligen Güterweg zwischen St. Martin in der Wart und Bad Tatzmannsdorf. Der beliebte Spazierweg führte am Golfplatz und den Reiter-Hotels vorbei, auch das Lokal Pura Vida war ein beliebtes Ausflugsziel. War, denn am Golfplatz ist der Weg zu Ende. Seit einigen Wochen zieren nicht nur die Schilder den Wegesrand am Hügel des Hotels, zahlreiche Spaziergänger wurden von Mitarbeitern des Hoteliers Karl Reiter auf das Betretungsverbot hingewiesen. „Wir gehen schon immer hier spazieren und jetzt müssen wir dort umdrehen“, erklärt eine Oberwarterin im KURIER-Gespräch.

Auch in Bad Tatzmannsdorf sorgt die Sperre für Aufregung. Der Weg zum Restaurant Pura Vida bleibt gesperrt. „Leute können nach wie vor einen Tisch reservieren und dürfen dann zum Restaurant“, sagt Karl Reiter. Doch für Spaziergänger, die einen Kaffee trinken wollen, gibt es kein Durchkommen mehr. Auch der Streichelzoo des Hotels, der ein beliebtes Ausflugsziel war, bleibt den Hotelgästen vorbehalten.

Bad Tatzmannsdorf: Abschottung des Luxus-Hügels

Karl Reiter sperrt sein Hotel samt Golfplatz für Zaungäste und Spaziergänger

Gesperrt

Die Abschottung des Golfplatzes und der Hotelanlagen sei betriebswirtschaftlich notwendig, meint Reiter: „Wir wollen ein besonderes Produkt gestalten und die Gäste müssen dafür auch eine Kleinigkeit mehr bezahlen, deshalb kontrollieren wir das auch.“ Außerdem hätte kein Mensch hier so viel Geld investiert, wenn jeder die Anlagen nützen könnte. „Wir sind ein Hotel, jeder kann sich ein oder zwei Nächte einquartieren und dann alle Vorteile genießen“, sagt Reiter.

In der Gemeinde hat man einen Anwalt eingeschaltet, sagt Bürgermeister Gert Polster (SPÖ). Derzeit werde geprüft, ob die Sperre des Weges legal ist. Vor dem Bau des Hotels war der Güterweg öffentliches Gut. „Die Straße ging, als die Hotels gebaut wurden ins Eigentum der Gemeinde über, die hat sie an Reiter verpachtet“, sagt Polster. Er und der Gemeinderat seien an einer Lösung interessiert. Ob ein Servitutsrecht möglich ist, ist ungewiss.

Für Reiter ist klar, „alles was wir machen, ist legal“. „Alle gehobenen Produkte der Welt funktionieren so und auch die Golfklub-Mitglieder wissen es zu schätzen, dass keine anderen Leute mehr rein dürfen“, sagt der Hotelier. Spaziergänger und Radfahrer müssen draußen bleiben.

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